Agrarwissenschaften

Smarte App als Pflanzen-Doktor

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind weltweit für Landwirt und Hobbygärtner gleichfalls eine Plage. Mit der App "Plantix" bietet Simone Strey vom Hannoveraner Start-up PEAT erstmals Hilfe zur Selbsthilfe. Die Software identifiziert nicht nur Schädlingsbefall und Nährstoffmangel der Pflanze, sondern gibt anhand eines Fotos gleichzeitig Hinweise, wie gegen Krankheit oder Parasit vorzugehen ist. Für die Entwicklung wurde das Team um die Geobotanikerin auf der diesjährigen Digitalmesse CeBit mit dem "Innovation Award 2017" ausgezeichnet.

Selenreicher Apfel aus dem Alten Land

Ob Jonagold, Boskop oder Elstar: Äpfel sind das Lieblingsobst der Deutschen. Fast 2.000 verschiedene Sorten gibt es hierzulande. Die Frucht hat wenig Kalorien, aber viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Forschende der Hochschule Osnabrück haben einen Apfel entwickelt, der um einen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoff reicher ist und zudem das Immunsystem stärken soll. Die Innovation: Die neue Frucht namens Selstar punktet mit einem besonders hohen Selen-Gehalt.

Wie Pflanzen um Licht kämpfen

Pflanzen brauchen Licht zum Wachsen. Dabei konkurrieren sie jedoch oft mit Nachbarn, die größer sind und sie somit in den Schatten drängen. Um dennoch ausreichend Licht einzufangen, haben Pflanzen verschiedene Strategien entwickelt, zwischen denen sie je nach Konkurrenzsituation wählen, wie Forscher der Universität Tübingen herausfanden.

Pflanzenhaare hart wie Zähne

In der Tierwelt sind spitze Stacheln und scharfe Zähne als Verteidigungsmechanismen weit verbreitet. Doch auch Pflanzen wehren sich gegen Fressfeinde mit stacheligen Haaren. Wie Botaniker der Universität Bonn nun herausfanden, lagern wesentlich mehr Pflanzen das besonders harte und stabile Calciumphosphat zur Abwehr in ihre Haare ein, als zuvor gedacht.

Hybrid-Mais: Hunderte Gene zusätzlich aktiv

Der sogenannte Heterosis-Effekt ist bei Pflanzenzüchtern so beliebt wie bekannt. Er entsteht, wenn man zwei Elternpflanzen unterschiedlicher Inzuchtlinien miteinander kreuzt. Die Nachkommen - die Hybride - sind dann besonders kräftig im Wuchs und ertragreich. Die Hybridzüchtung gehört schon lange zur Werkzeugkiste der Pflanzenzüchter. Gerade beim Mais sind die Pflanzen-Hybride nicht mehr aus der Landwirtschaft wegzudenken.

Düngemittel-Riese setzt auf Aquaponik

Neue Konzepte zum Anbau von Nahrungsmitteln sind gefragt, um die Ernährung auch in Zukunft zu sichern. Unter dem Begriff „Urban Farming“ haben sich hier Methoden wie „Aquaponik“ als vielversprechende Alternative herausgestellt. Die Kombination von Fischen und Pflanzen, die in einem Kreislaufsystem sich gegenseitig nutzen, um beispielsweise Tomaten und Salat anzubauen, spart nicht nur Ackerflächen, sondern vor allem Düngemittel und Wasser. Das Prinzip: Was die Fische ausscheiden, wird durch Bakterien zu Pflanzendünger aufbereitet.

Bioökonomie-Investment in der EU ankurbeln

Investitionen in Forschung und Entwicklung sind ein Grundpfeiler auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Innovationen in der Bioökonomie und Landwirtschaft werden bisher aber europaweit vorwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen gestemmt. Mit einem maßgeschneiderten Darlehenspaket will die Europäische Investitionsbank (EIB) nun private Investoren motivieren, Innovationen in Bioökonomie und Landwirtschaft europaweit stärker zu unterstützen. 400 Mio.