Bodenforscher nehmen Agroforstsysteme in den Blick

Bäume und Sträucher auf Ackerflächen oder Weideland sind charakteristisch für sogenannte Agroforstsysteme. Diese Art der mehrschichtigen Landnutzung ist zwar nicht neu. In Mitteleuropa gilt Frankreich als Vorreiter. Dagegen steckt Deutschland noch im Versuchsstadium fest. Ob diese Form der Landwirtschaft nachhaltig ist und welche Folgen diese auf den Boden haben, ist für Deutschland noch nicht systematisch untersucht. Diese Lücke wollen Göttinger Bodenforscher nun in einem neuen Projekt schließen.

Namentlicher Aufruf im Saustall: „Mahlzeit Auguste!“

Haustiere haben in der Regel einen Namen. Dass die Namensgebung auch in der Nutztierhaltung funktioniert, haben Forscher vom Leibniz-Institut für Nutztierhaltung jetzt bei Schweinen bewiesen.  In der Experimentieranlage in Dummersdorf wurden Sauen mit jeweils eigenen Namen vertraut gemacht und marschierten erst nach namentlichem Aufruf zum Futtertrog. Diese Art der Fütterung vermeidet Stress und soll bald schon in bundesdeutschen Schweineställen Alltag sein.

Biokunststoffe: Neue PLA-Typen machen Schule

Produkte aus dem Biokunststoff Polymilchsäure (PLA) haben in der Verpackungsindustrie und bei Herstellern von Kinderspielzeug schon länger ihren Platz gefunden. Wegen der leichten Verformbarkeit  ist der Einsatz des biologisch abbaubaren Materials jedoch begrenzt. Das könnte sich aber bald ändern. Fraunhofer-Forscher aus Potsdam haben gemeinsam mit Partnern aus der Kunststoffbranche zwei neue Typen von PLA entwickelt, die hitzebeständiger und äußert stabil sind.

Mit Bakterien Abgase in Spezialchemikalien verwandeln

Durch die Schlote der Stahlwerke dringen täglich große Mengen Abgase, die Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO2) enthalten. Etwa 1,8 Tonnen Kohlendioxid entstehen etwa bei der Produktion nur einer Tonne Stahl. Das Gas entweicht in der Regel ungenutzt. Doch in den berüchtigten Klimagasen steckt durchaus mehr Potenzial: Fraunhofer-Forscher erforschen einen Weg, um die Kohlenstoffmengen zu verwerten - mithilfe von Biotechnologie.

Forscher vermessen das Mikrobiom im Boden

Mikroorganismen tummeln sich zuhauf im Erdboden und machen mit 70 Prozent den größten Teil der Biomasse aus.  In Land- und Forstwirtschaft  übernehmen sie wichtige Funktionen im Stoffkreislauf. Doch welchen Einfluss hat die intensive Landnutzung auf die Mikroben und wie wirken sich die veränderten Lebensbedingungen auf die mikrobielle Vielfalt aus? Diesen Fragen gehen Forscher der Universität Hohenheim im Rahmen eines Schwerpunktprogramms zur Biodiversitätsforschung nach.

Nobelpreisträger in Lindau: Brillante Köpfe in hoher Dichte

Wissenschaftliche Entdeckungen sind mitunter umstritten. Jüngstes Beispiel: die Designernuklease CRISPR-Cas9. Mithilfe des genchirurgischen Präzisionsinstruments hatten chinesische Forscher erstmals menschliches Erbgut von Embryonen bearbeitet. Für viele Molekularbiologen weltweit war damit eine ethische Grenze  überschritten. "Darf die Wissenschaft, was sie kann?" – ist daher eine Frage, worüber Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftler  aus aller der Welt noch bis zu 3. Juli bei der Nobelpreisträgertagung in Lindau diskutieren.

Symbiose: Pilzduft lässt Pflanzenwurzeln sprießen

Duftstoffe wirken auf vielfältige Weise. Sie können anziehend oder abstoßend sein. Die Natur bedient sich der Gerüche gar als Kommunikationsmittel. So können Pflanzen mit ihrem Duft Insekten zur Bestäubung anlocken oder natürliche Feinde mit übelriechenden oder gar giftigen Stoffen auf Distanz halten. Forscher der Universität Göttingen und Freiburg sowie vom Helmholtz Zentrum in München haben nun einen Zusammenhang zwischen den Duftstoffen von Pilzen und dem Wurzelwachstum bei Pflanzen aufgedeckt.

Biolandbau: Dinkel vor Brandpilzen wappnen

Die alten Weizenarten Dinkel und Emmer gelten als robust und widerstandsfähig. Im Ökolandbau erleben sie derzeit ein Comeback. Probleme bereiten den Biobauern jedoch die Brandkrankheiten. Anders als im konventionellen Anbau sind chemische Beizmittel im Biolandbau tabu. Forscher von der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim sehen eine Chance, bald schon resistente Sorten zu züchten. Sie haben bereits vielversprechendes Zuchtmaterial ausgewählt.

Zuckerrübe: Forscher finden zentralen Süßstoff-Transporter

Der Zuckergehalt in der Zuckerrübe kann Spitzenkonzentrationen von bis zu 23 Prozent erreichen. Wegen der hohen Konzentration des süßen Stoffes in der Wurzel ist die Pflanze Beta vulgaris für die Zuckerproduktion besonders geeignet. Aber auch für die Herstellung von Bioethanol und Biogas als Energiequelle ist sie von großer Bedeutung. Bisher war allerdings unklar, wie die großen Mengen an Zucker nach und nach in die Speicherorgane der Rübenzellen gelangen.