Urbane Landwirtschaft mit verblüffend großem Klima-Fußabdruck

Ob im Kleingarten, auf dem Dachgarten oder im Hochbeet auf dem Balkon: Der Anbau von Obst und Gemüse in der Stadt liegt im Trend und könnte Studien zufolge die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung in den Städten mit gesunden Lebensmitteln sichern. Doch wie nachhaltig sind die Lebensmittel aus urbaner Landwirtschaft im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft? Das hat erstmals ein internationales Forschungsteam genauer untersucht.

Reishülsenasche als Zementersatz

Viele Baustoffe – ob Beton oder Dämmstoffe – bestehen aus erdölbasierten Rohstoffen und werden energieintensiv hergestellt. Vor allem bei der Herstellung des Bindemittels Zement entstehen große Mengen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Im Projekt ReMatBuilt entwickelten Forschende des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, gemeinsam mit Partnern aus China nachhaltige Betonbaustoffe und leistungsfähige Bauteile auf Basis von Bau- und Abbruchabfällen sowie landwirtschaftlichen Reststoffen.

Millionen für pilzmyzelbasierte Meeresfrüchte

Der Markt für alternative Proteine in Fischprodukten und Meeresfrüchten entwickelt sich dynamisch. Das Biotech-Start-up Pacifico Biolabs nutzt Pilze, um nachhaltige und nahrhafte Fischalternativen herzustellen – konkret setzt das Foodtech-Unternehmen hierbei auf das fadenförmige Geflecht von Pilzen, das Myzel, um Biomasse in innovative Lebensmittel zu verwandeln. Mithilfe seiner Fermentationstechnologie will das im Jahr 2022 gegründete Unternehmen so eine vollwertige Alternative zu Fischprodukten und Meeresfrüchten herstellen.

Potsdamer Start-up Ordinary Seafood stellt Betrieb ein

Mit veganen Thunfisch- und Lachsalternativen wollte das 2022 gegründete Start-up Ordinary Seafood eine nachhaltige Alternative zu Produkten aus industrieller Fischerei bieten und bis 2030 zum führenden Anbieter alternativer Meeresfrüchte werden. Nun musste das Potsdamer Foodtech-Unternehmen, das bereits mehrere Produkte vermarktet hatte, nach zwei Jahren seine Tätigkeit einstellen.

Mit kakaofreier Schokolade auf Expansionskurs

In einer Tafel Schokolade stecken in der Regel mindestens 30 % Kakao sowie Palmöl. Für diese Köstlichkeit werden die wertvollen Zutaten aus Brasilien, Afrika, Malaysia oder Indonesien importiert, wo Kakao-Monokulturen und abgeholzte Regenwälder die Artenvielfalt zerstören. Zudem wird für ein Kilogramm Kakao mehr Wasser benötigt als für ein Kilogramm Rindfleisch. Das Foodtech-Start-up Planet A Foods hat ein Rezept für Schokolade, die ganz ohne Kakao und Palmöl auskommt und damit große Mengen CO2 einspart.