Green ERA-Hub: Biomassepotenziale in der EU heben

Green ERA-Hub: Biomassepotenziale in der EU heben

In der nunmehr dritten Ausschreibungsrunde der Green ERA-Hub-Initiative fördert das BMFTR europäische Forschungsverbünde, die innovative Ansätze zur nachhaltigen Produktion und Nutzung von Biomasse entwickeln.

Biomassenutzung
Die Green ERA-Hub-Initiative widmet sich der Umsetzung einer modernen Bioökonomie auf der Basis nachwachsender Rohstoffe.

Die moderne Bioökonomie bietet biobasierte Lösungen für die Bewältigung globaler Herausforderungen – eine Aufgabe, die demnach auch nur global gedacht und gemeistert werden kann. Eine Grundlage für bioökonomische Innovationen bilden wiederum Forschung und Wissenschaft – und insbesondere die Zusammenarbeit europäischer Akteure. Hier setzt die im September 2022 gestartete und von der Europäischen Kommission geförderte Coordination and Support Action (CSA) „Green ERA-Hub“ an. Die Initiative repräsentiert 15 ehemalige und noch aktive EU-Initiativen aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Biotechnologie. Sie widmet sich der Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie auf der Basis nachwachsender Rohstoffe und zielt auf die Steigerung von Produktivität und Qualität von Lebensmitteln, Futtermitteln, Brennstoffen und Fasern ab. Nun ist die dritte Ausschreibungsrunde gestartet.

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) beteiligt sich zusammen mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat an der Initiative. Ziel ist es, die in der Bioökonomiestrategie der Europäischen Union und der Nationalen Bioökonomiestrategie verankerten Ziele zur Ernährungssicherung und zur Gestaltung einer nachhaltigen Agrarproduktion zu erreichen.

Nutzpflanzenproduktion und Biomasseverwertung im Fokus

Das Ziel der dritten Ausschreibungsrunde „Green ERA-Hub“ ist es, zur Transformation der heutigen, weitgehend auf fossilen Ressourcen basierenden Wirtschaft hin zu einer modernen und nachhaltigen biobasierten Wirtschaft beizutragen. Im Fokus der Förderung stehen Forschungsprojekte, die „zu einer modernen, widerstandsfähigen, zuverlässigen und bezahlbaren Biomasseproduktion beitragen“. Gefragt sind neue Erkenntnisse und Technologien in relevanten Bereichen der Nutzpflanzenproduktion und Biomasseverwertung. Konkret werden Vorhaben zu nachfolgenden zwei Schwerpunktthemen gefördert:

Pflanzenzüchtung für verbesserte Resilienz und Gesundheit von Nutzpflanzen, Umwelt und Boden – Hier werden Ergebnisse unterstützt, die große Relevanz für die Anbausysteme der gemäßigten Klimazone wie beispielsweise von Getreide oder anderen Feldfrüchten wie Brassicaceen, Leguminosen haben. Auch Arbeiten zu Wechselgrünland, mehrjährigen Kulturen oder innovativem Mischanbau sind förderfähig. Die Forschungsansätze sollten innovative Züchtungsmethoden, insbesondere molekularbiologische Methoden, für zukunftsfähige Pflanzensorten und/oder innovative nachhaltige Anbaumethoden und Bewirtschaftungspraktiken entwickeln.

Biotechnologische Ansätze zur Verbesserung der Biomassenutzung – Hier werden Vorhaben gefördert, die sich mit der Erforschung und Entwicklung innovativer und nachhaltiger Technologien und/oder verbesserter Produktionsmethoden für hochwertige Non-Food-Produkte aus Biomasse und/oder Zwischenprodukten befassen. Die Biomasse kann dabei aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Aquakultur stammen, einschließlich Rückständen, Nebenströmen, Industrieabfällen und Zwischenprodukten.

Förderung inter- und transdisziplinärer FuEuI-Vorhaben

Das BMFTR fördert darin gezielt inter- und transdisziplinäre Verbundvorhaben für Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI-Vorhaben) mit mindestens drei Partnern aus mindestens drei der in der Ausschreibung beteiligten Länder: Irland, Belgien, Luxemburg, Großbritannien und Bosnien-Herzegowina.

Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihren Sitz in Deutschland haben. 

Dritte Ausschreibungsrunde "Green ERA-HUB"

Richtlinie zur Förderung internationaler Verbundvorhaben im Rahmen der Nationalen Bioökonomiestrategie „Nachhaltige Produktion und Nutzung von Biomasse“

Zur Bekanntmachung auf der BMFTR-Seite:

Weitere Informationen zur zweiten Förderrunde „Green ERA-Hub“ gibt es auf der Projektseite der Initiative.

Dreistufiges Antragsverfahren

Das Antragsverfahren ist dreistufig angelegt. Im ersten Schritt muss die Ideenskizze durch den Koordinator des transnationalen Vorhabens registriert werden. Erst danach kann sie eingereicht werden. Die Registrierung und Einreichung der Ideenskizzen erfolgt jeweils über die Projektseite Green ERA-Hub. Die Einreichungsfrist ist der 28. November 2025.

Nach Begutachtung der Vorhaben durch eine externe internationale Expertengruppe werden die ausgewählten Ideenskizzen im zweiten Schritt zur Einreichung einer Projektskizze eingeladen. Die Einreichungsfrist ist hier der 25. März 2026. Im dritten Schritt können die ausgewählten deutschen Projektpartner ihre Förderanträge über das elektronische Antragssystem „easy-Online“ stellen.

Eine detaillierte Liste der Begutachtungskriterien ist in den Call-Dokumenten auf der Internetseite Green ERA-Hub einsehbar oder kann beim Projektträger angefordert werden.

Laufzeit der Förderung bis zu drei Jahre

Die Laufzeit der zu fördernden Vorhaben beträgt in der Regel bis zu drei Jahre. 
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMFTR den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt. Ansprechpartner sind Christian Breuer, Petra E. Schulte und Josefine Kant