Green ERA-Hub: EU-Verbünde für innovative Pflanzenzucht gesucht

Green ERA-Hub: EU-Verbünde für innovative Pflanzenzucht gesucht

Im Rahmen der europäischen „Green ERA-Hub“-Initiative fördert das BMBF innovative Ansätze für eine nachhaltige Bioökonomie. Im Fokus einer neuen Ausschreibungsrunde steht die Züchtung widerstandsfähiger Nutzpflanzen.

Getreidefeld

Nachhaltige, effiziente und resiliente Produktionssysteme in der Landwirtschaft sind von grundlegender Bedeutung auf dem Weg zu einer funktionierenden nachhaltigen Bioökonomie. Die im September 2022 gestartete und von der Europäischen Kommission geförderte Coordination and Support Action (CSA) „Green ERA-Hub“ repräsentiert 15 ehemalige und noch aktive EU-Initiativen aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Biotechnologie. Sie widmet sich der Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie auf der Basis nachwachsender Rohstoffe und zielt auf die Steigerung von Produktivität und Qualität von Lebensmitteln, Futtermitteln, Brennstoffen und Fasern ab.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an der CSA Green ERA-Hub, um die in der Bioökonomiestrategie der EU und der Nationalen Bioökonomiestrategie (NBÖS) verankerten Ziele zur Ernährungssicherung und zur Gestaltung einer nachhaltigen Agrarproduktion zu erreichen.

Widerstandsfähigkeit und Gesundheit von Nutzpflanzen verbessern

Im Rahmen der neuen „Green ERA-Hub“- Ausschreibung will das BMBF europäische und internationale Verbundvorhaben im Bereich Forschung und Entwicklung fördern. Im Fokus der zweiten Förderrunde stehen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben (FuEuI-Vorhaben) zum Schwerpunktthema „Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Gesundheit von Nutzpflanzen“ des Green ERA-Hub.

Molekularbiologische Züchtungsmethoden im Fokus

Vom BMBF gefördert werden vor allem Forschungsansätze, deren Ergebnisse große Relevanz für die Anbausysteme der gemäßigten Klimazone haben. Dazu zählen beispielsweise Getreide oder andere Feldfrüchte wie Brassicaceen und Leguminosen, aber auch Wechselgrünland, mehrjährige Kulturen oder innovativer Mischanbau.

Im Fokus der Förderung stehen Projekte, die auf die Entwicklung innovativer Züchtungsmethoden abzielen – insbesondere molekularbiologische Methoden für zukunftsfähige Pflanzensorten und/oder innovative nachhaltige Anbaumethoden und Bewirtschaftungspraktiken. Die Vorhaben sollten die Entwicklung einer klimaintelligenten Landwirtschaft unterstützen sowie Stressresistenz und die Pflanzengesundheit zur Erreichung einer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit verbessern.

Mindestens eines der nachfolgenden Ziele sollte erreicht werden:

  • Widerstandsfähigkeit: Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Produktionssysteme gegen abiotischen und biotischen Stress durch neuartige Ansätze, die innovative genetische Ansätze mit Managementpraktiken im gesamten Anbausystem kombinieren.
  • Reduzierter Ressourceneinsatz: Verbesserung der Nährstoffnutzungseffizienz und der Pflanzengesundheit bei gleichzeitiger Minimierung des Einsatzes von Düngemitteln und chemischen Pflanzenschutzmitteln.
  • Wassernutzungseffizienz: Verbesserung der Wassernutzungseffizienz mit dem Ziel gesteigerter Hitze-, Dürre- und Salztoleranz.
  • Agrobiodiversität und Bodengesundheit: Erhalt und Verbesserung von Bodenfunktion und -gesundheit durch Steigerung der Wurzel- und Bodenmikrobiomvielfalt sowie Optimierung von Wechselwirkungen zwischen Pflanzenwurzeln, Boden und Mikroorganismen.

Aktuelle Runde von Green ERA-Hub

Ziel der EU-Inititative Green ERA-Hub ist der Aufbau von Forschungsverbünden, die Beiträge zu nachhaltigen und widerstandsfähigen Agrar- und Lebensmittelsystemen liefern.

Zur Ausschreibung auf der BMBF-Webseite

Weitere Informationen zur zweiten Förderrunde „Green ERA-Hub gibt es auf der Projektseite der Initiative.

Die Förderung adressiert transnationale Verbundprojekte mit mindestens drei Partnern aus mindestens drei der in der Ausschreibung beteiligten Länder. Die Projektziele müssen dabei innerhalb von maximal 36 Monaten erreichbar sein. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die zum Zeitpunkt der Antragstellung ihren Sitz in Deutschland haben.

Dreistufiges Antragsverfahren

Das Antragsverfahren ist dreistufig angelegt. Im ersten Schritt muss die Projektskizze durch den Koordinator des transnationalen Vorhabens registriert werden. Erst danach können die Projektskizzen eingereicht werden. Registrierung und Einreichung der Projektskizzen erfolgt jeweils über die Projektseite Green ERA-Hub.

Die Einreichungsfrist ist der 5. September 2024. Nach Begutachtung der Vorhaben durch eine externe internationale Expertengruppe können die ausgewählten deutschen Projektpartner ihre Förderanträge über das elektronische Antragssystem „easy-Online“ stellen.

Mit dem Verfahren hat das BMBF den Projektträger Jülich beauftragt. Ansprechpartner sind Christian Breuer und Petra E. Schulte.