Amsilk: Millionen für Produktionsausbau
Das Biotech-Unternehmen Amsilk, das auf die Herstellung von Spinnenseidenproteinen spezialisiert ist, hat in einer Finanzierungsrunde frisches Kapital in zweistelliger Millionenhöhe eingeworben, um die Produktion des Hightech-Biomaterials auszubauen.

Die Amsilk GmbH aus Neuried gilt als Pionier der industriellen Biotechnologie. Das Team hat eine Methode entwickelt, bei der Mikroorganismen abgewandelte Seidenproteine produzieren. Diese können zu Pulver, Hydrogelen, Fasern und Beschichtungen weiterverarbeitet werden. Die daraus hergestellten Biomaterialien bestehen zu 100 % aus Seidenproteinen und sind vollständig biologisch abbaubar.
2013 hatte das bei München ansässige Unternehmen die ersten Fasern daraus hergestellt. Mittlerweile stecken die künstlichen Spinnenseiden-Fäden namens Biosteel in zahlreichen Hightech-Produkten wie Laufschuhen, Uhrenarmbändern, Türgriffschlaufen oder Flugzeugflügeln. Auch in Medizin und Kosmetik kommen die Spinnenseiden-Proteine zum Einsatz.
52 Mio. Euro für Expansion und Skalierung
In einer aktuellen Finanzierungsrunde konnte Amsilk nun erneut 52 Mio. Euro von Investoren einwerben. „Die Investition unterstreicht das Vertrauen in unseren klaren Marktzugang, unsere skalierbare Technologie und unser starkes Partnernetzwerk“, so Ralph Fraundorfer, Finanzvorstand von Amsilk. Das frische Kapital will Amsilk eigenen Angaben nach nutzen, „um die kommerzielle Expansion weiter voranzutreiben“ und die „nächste Phase der industriellen Skalierung zu unterstützen“, um so „die wachsende weltweite Nachfrage nach seinen seidenbasierten Proteinmaterialien decken“ zu können.
Aufbau einer Industrie für leistungsstarke Biotech-Materialien
„Dank der zugesagten Finanzierung durch unsere Investoren können wir nun gemeinsam mit unseren Partnern die Produktion massiv steigern“, sagt Wolfgang Colberg, Vorsitzender des Amsilk-Beirats. Dies sei ein bedeutender Schritt zum Aufbau einer völlig neuen Industrie in Europa und weltweit für leistungsstarke Biotech-Materialien, die in unzähligen Anwendungen eingesetzt werden können.
An der Finanzierungsrunde waren neben dem bestehenden Investor ATHOS, MIG Capital und Novo Holdings entscheidend beteiligt. Die Finanzierung kombiniert 30 Mio. Euro Eigenkapital mit 22 Mio. Euro in Wandelanleihen.
bb