Mit Sensordaten bedarfsgerecht düngen

Mit Sensordaten bedarfsgerecht düngen

Forschende vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) entwickeln mit Partnern ein auf Sensordaten basierendes Softwarepaket, das den Düngebedarf präzise ermittelt.

: Mit den Daten der Sensorplattform werden hochaufgelöste, dreidimensionale Bodentexturkarten hergestellt. Dr. Jörg Rühlmann leitet den am IGZ angesiedelten Teil des BoDi-Projektes.
Mit den Daten der Sensorplattform werden hochaufgelöste, dreidimensionale Bodentexturkarten hergestellt. Im Bild: Teilprojektleiter Jörg Rühlmann vom IGZ

Düngemengen werden häufig noch anhand veralteter Bodenkarten ermittelt oder einfach nur geschätzt. Diese Angaben sind jedoch zu ungenau und führen zu fehlerhaften Berechnungen des Düngebedarfs. Die Folge: Pflanzen erhalten entweder zu viel oder zu wenig Nährstoffe, was wiederum zu Lasten von Ertrag, Bodenqualität und Umwelt geht. Hier setzt das Projekt BoDi – Bodensensorbasiert optimiertes Düngungsmanagement als interoperable landwirtschaftliche Dienstleistung an. Darin will ein Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) mit Industriepartnern ein digitales Werkzeug zur Verbesserung des Düngemanagements in der Landwirtschaft entwickeln. 

Software zur präzisen Bestimmung des Düngebedarfs 

Im Rahmen des Verbundvorhabens soll ein Softwarepaket zur präzisen Bestimmung des Düngebedarfs entstehen. Anhand von Sensordaten sowie Messwerten zum Nährstoffbedarf soll das neue Programm – dem Standort sowie dem Klima entsprechend – praxistaugliche Modelle der Bodenart erstellen. 

Bodensensorplattform wird optimiert

Die dafür erforderlichen Bodendaten wie beispielsweise die Korngröße liefert eine Sensorplattform, die bereits als Prototyp vorhanden ist. Im Rahmen von BoDi wird diese für den Markt optimiert. Dafür soll die Technologie mit neuen Funktionen zur präzisen Humusbewertung ausgestattet sowie um die Möglichkeit der Texturkartierung erweitert werden. Das IGZ-Team unterstützt das Vorhaben bei der Entwicklung und Prüfung von Sensortechnologien zur Erfassung der Bodeneigenschaften als auch bei der Modellierung von Erträgen und Nährstoffflüssen.

Wirtschaftlicher Effekt in Millionenhöhe zu erwarten

Die Forschenden sind überzeugt, dass ein optimiertes Nährstoffmanagement die Erträge landwirtschaftlicher Betriebe steigert, Kosten senkt und Nährstoffverluste reduziert. Nach Angaben des Projektteams könnte allein das Land Brandenburg bei Einsatz der Technologie mit einem „Plus von 80 Mio. Euro jährlich“ rechnen. 

Das vierjährige Forschungsprojekt BoDi wird von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde geleitet und mit rund 3,9 Mio. Euro im Rahmen der europäischen Innovationspartnerschaft vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und dem Land Brandenburg gefördert. Daran beteiligt sind insgesamt acht Partner aus Forschung und Industrie. 

bb