Kunstwerk als Botschafter für die Bioökonomie
Eine Installation im Foyer des Technikumgebäudes am Stuttgarter Fraunhofer IGB macht die Bandbreite der Forschungsarbeit an biobasierten Materialien in Gestalt schwebender Glaspaneele sichtbar.
Kunst und Wissenschaft haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Doch Kunstobjekte wie das Pilzhaus der Berliner Biotechnologin und Künstlerin Vera Meyer machen das Potenzial der Bioökonomie und die damit verbundene, oft jahrelange Forschungsarbeit sichtbar und erlebbar. Nun ist auch das Foyer des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart Schauplatz einer solchen Installation. Mitte Dezember wurde dort das Kunstwerk Circular der Berliner Künstler Niklas Thran und Robin Woern eingeweiht. Es zeigt verschiedene biobasierte Materialien in schwebenden Glaspaneelen.
Bioökonomie sichtbar machen
Die fünf Meter hohe Installation entstand im Rahmen eines vom IGB initiierten Kunstwettbewerbs und wurde über das Projekt „Look@BioEconomy“ des Fraunhofer-Netzwerks „Wissenschaft, Kunst und Design“ gefördert. Ziel des Projektes war es, die Bioökonomie sichtbar und damit die dringend notwendige Transformation der Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen, kreislauforientierten Produktions- und Arbeitsweise für alle Menschen deutlich zu machen, um so die Akzeptanz für neue bioökonomische Technologien zu erhöhen.
Kunstwerk spiegelt Vielfalt der Forschungsthemen am IGB wider
Aus insgesamt 25 eingereichten Skizzen ging der Entwurf des Berliner Künstlerduos als Sieger hervor. Das Kunstwerk verdeutlicht nicht nur die Potenziale biobasierter Materialien für eine Wirtschaft ohne fossile Rohstoffe. Es macht vor allem die Vielfalt der Forschungsthemen an den drei Standorten des Fraunhofer IGB in Stuttgart, Straubing und Leuna sichtbar. „Im persönlichen Austausch mit den aufgeschlossenen und kreativen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IGB haben wir erkannt, dass wichtige Elemente der Bioökonomie die Materialien sind. Diese bilden nun den visuellen Fokus und damit den Schwerpunkt des Kunstwerks“, erklärt Designer Robin Woern.
Die Installation Circular ist ein Verweis auf die Forschung und Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft, ergänzt Designer Niklas Thran. Das fünf Meter hohe Objekt besteht aus insgesamt zwölf Elementen. Die verschiedenen biobasierten Materialien wurden jeweils zwischen zwei Glasplatten fixiert und als Einzelelemente in eine dreidimensionale Installation integriert. Zu sehen sind beispielsweise Rapskerne, Hanfschäben und Lignin, die als Rohstoffe zur Herstellung nachhaltiger Chemikalien dienen, Mikroalgen, die als Biokatalysatoren Produktionsprozesse nachhaltiger machen oder Folien aus Biomasse der Hefe Yarrowia lipolytica.
Botschafter für die Bioökonomie
Die Installation im Foyer des Stuttgarter Fraunhofer IGB soll Mitarbeitende und Gäste gleichermaßen für das Thema Bioökonomie begeistern. „Das Kunstwerk wird zum Botschafter für die Bioökonomie am IGB“, sagt Markus Wolperdinger, Institutsleiter des Fraunhofer IGB, anlässlich der Einweihung. „Am Fraunhofer IGB arbeiten wir daran, Produkte aus fossilen Rohstoffen durch biobasierte Materialien zu ersetzen, um die Wirtschaft bei der Transformation zu einer nachhaltigen und zirkulären Bioökonomie zu unterstützen. Es freut mich daher sehr, dass die Installation den Besuchern hier am Campus einen anschaulichen Zugang zum Thema Bioökonomie und der Forschungsarbeit unseres Instituts erlaubt.“
bb