Neue bioaktive Lebensmittel aus Reststoffen

Neue bioaktive Lebensmittel aus Reststoffen

Aus Rückständen der Leinölproduktion will eine Forschungsgruppe unter Leitung der Universität Greifswald innovative und gesundheitsfördernde Lebensmittel auf Pflanzenbasis entwickeln.

Leinsamen und Öl
Bei der Leinölgewinnung anfallende Reststoffe werden bisher entsorgt.

Leinöl ist allgemein als nährstoffreiches Pflanzenöl bekannt. Es wird aus gepressten Leinsamen gewonnen und ist reich an ungesättigten Fettsäuren sowie Antioxidantien. Derzeit werden die Reststoffe der Ölproduktion, die Leinsamenpresskuchen, entsorgt. Forschende aus Deutschland und Polen sind jedoch überzeugt, dass diese vermeintlichen Abfälle ebenfalls wichtige Nährstoffe enthalten und damit eine vielversprechende Rohstoffquelle sind. Im Projekt „Flaxinuum“ will daher ein Team der Universität Greifswald und der Pommerschen Medizinischen Universität Stettin mit Industriepartnern aus dem Leinsamenpresskuchen neuartige, pflanzenbasierte Lebensmittel entwickeln.

Bioaktive Produkte mit gesundheitsfördernden Eigenschaften

„Der Leinsamenpresskuchen ist ein vielversprechendes Element in der Herstellung einer neuen Generation funktioneller Lebensmittel. Wir wollen daraus bioaktive Produkte mit gesundheitsfördernden Eigenschaften entwickeln“, erklärt Sebastian Günther von der Universität Greifswald. Ziel ist es, innovative regionale Lebensmittel zu schaffen, die alternative Proteinquellen, Probiotika und wertvolle Pflanzeninhaltsstoffe vereinen.

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz fördern

Die neuen Produkte sollen nicht nur die Nachfrage nach alternativen Proteinen bedienen. Sie sollen vor allem Menschen ansprechen, die sich ganz bewusst pflanzenbasiert ernähren oder verstärkt auf Funktionalität und Gesundheit achten, darunter auch ältere Verbraucherinnen und Verbraucher. Mit der Nutzung der Rückstände der Ölproduktion setzt das Projekt neben der Entwicklung innovativer Ernährungsangebote auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. „Durch die Umsetzung des Projekts Flaxinuum werden in Europa einzigartige Lebensmittelprodukte entstehen, die sowohl den polnischen als auch den deutschen Markt revolutionieren können“, betont Paweł Kwiatkowski von der Pommerschen Medizinischen Universität Stettin.

Das Projekt ist im Oktober gestartet und wird im Rahmen des Programms Interreg Polen–Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg bis 2028 mit rund 2 Mio. Euro gefördert. Die MICROMUN – Institut für Mikrobiologische Forschung GmbH und die BioResQ gGmbH sind als Industriepartner beteiligt.

bb