Start-up-Szene wird immer grüner

Start-up-Szene wird immer grüner

Die dritte Ausgabe des Green Startup Monitors zeigt: Der Anteil grüner Start-ups in Deutschlands nimmt weiter zu. 30% der jungen Unternehmen werden mittlerweile der Green Economy zugeschrieben.

Deckblatt der Studie: Green Startup Monitor 2021
Zum dritten Mal ist der Green Startup Monitor veröffentlicht worden. Ein Ergebnis: Der Anteil der grünen Start-ups steigt auf fast 30 Prozent.

Kosmetikprodukte aus Lignin oder digitale Lösungen für die textile Kreislaufwirtschaft: Produkte und Dienstleistungen grüner Start-ups sind vor allem auf Nachhaltigkeit bedacht. Seit Jahren nimmt die Zahl junger Unternehmen zu, die sich dem Feld der Green Economy zurechnen lassen, wie der Green Startup Monitor (GSM) 2021 zeigt. Die vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Start-ups erstellte Studie belegt, dass der Anteil grüner Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren auf fast 30 Prozent angestiegen ist. Der GSM wurde zum dritten Mal erstellt und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.

Grüne Start-ups liefern doppelten Mehrwert

Die rund 6.000 grünen Start-ups in Deutschland leisten nach Einschätzung der Autoren mit ihren umweltfreundlichen Produkten, Dienstleistungen und Serviceangeboten einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz. Aber nicht nur das. Mit ihren zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und sozialen Lösungen seien sie auch ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor. Neben den wirtschaftlichen Effekten schaffen grüne Start-ups zudem einen gesellschaftlichen Mehrwert. „Diese innovativen und wachstumsorientierten jungen Unternehmen liefern nicht nur überzeugende Produkte, sondern schaffen zusätzlich für die Gesellschaft als Ganzes positive Wirkungen. Grüne Start-ups zeichnen sich also durch eine doppelte Dividende aus“, betont Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Instituts und Mitautor der Studie.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung dominieren grüne Geschäftsmodelle

Der Studie zufolge sehen drei von vier befragten Start-ups ihre nachhaltige Ausrichtung als wichtige Unternehmensstrategie. Hier zeigt sich mit 76% ein deutlicher Anstieg um 6 Prozentpunkte zum Vorjahr. Vor allem in den Bereichen Agrar- und Landwirtschaft, Energie und Elektrizität, der Textilbranche, der Konsumgüterbranche sowie der Ernährungs- und der Nahrungsmittelbranche bilden grüne Start-ups die Mehrheit. Ihr Anteil in den einzelnen Bundesländern differiert jedoch und liegt bei durchschnittlich 30%. Spitzenreiter mit jeweils 35% sind Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland, gefolgt von Hessen mit 32% sowie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen mit einem Anteil von jeweils 29%. Darüberhinaus belegt der Monitor, dass grüne Start-ups auf Digitalisierung setzen. 24% der grünen Unternehmen verfolgen demnach Hardware-basierte oder rein digitale Geschäftsmodelle.

Pandemie erschwert Kapitalbeschaffung

Der Green Startup Monitor veranschaulicht zudem, mit welchen Herausforderungen junge Unternehmen der Green Ecomomy zu kämpfen haben. Zu den drei aktuell größten Hürden zählen demnach der Vertrieb, die Kapitalbeschaffung und die Produktentwicklung. Der Studie zufolge hat die Pandemie einige der bekannten Herausforderungen noch zugespitzt. So hätten sich die Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung weiter verschärft. Der Studie zufolge wünschen sich grüne Start-ups vor allem: mehr Venture Capital und eine bessere Frühphasenfinanzierung.

bb