Bioökonomie in Sachsen vorantreiben

Bioökonomie in Sachsen vorantreiben

Mit der Veranstaltungsreihe „Bioökonomie Werkstatt Sachsen“ will ein Bündnis aus Wirtschaft und Wissenschaft innovative Konzepte der Bioökonomie in die Praxis bringen.

Blick auf die Schrammsteine in der Sächsischen Schweiz
Sachsen verfügt über eine solide Rohstoffbasis für ein biobasiertes und nachhaltiges Wirtschaften.

2020 hat die Sächsische Landesregierung die Bioökonomie in ihrer Innovationsstrategie verankert, um die Nachhaltigkeit in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffwirtschaft und Energie voranzutreiben. Die Voraussetzungen für ein nachhaltiges und biobasiertes Wirtschaften im Freistaat sind gut: Fast die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Damit verfügt das Bundesland über eine solide agrar- und forstbasierte Rohstoffbasis. Hinzu kommt eine starke Industrie in den Bereichen Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitung und Textilindustrie. Um die Bioökonomie im Freistatt in die Praxis zu bringen, hat das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) die Veranstaltungsreihe „Bioökonomie Werkstatt Sachsen“ ins Leben gerufen.

Bioökonomie-Netzwerke zusammenbringen

Ende Januar fand nun die Auftaktveranstaltung statt. An dem Treffen nahmen rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Branchen Land- und Forstwirtschaft, Ernährung, Textil, Kreislaufwirtschaft und Recycling sowie aus dem Bereich Forschung und Entwicklung teil. „Unser Ziel ist es, die Bioökonomie in zukünftigen Projekten passfähig aufeinander abzustimmen, umzusetzen und alle dem Thema Bioökonomie zugehörigen Netzwerke branchenübergreifend zusammenzubringen. So können wichtige Bedarfe und Prozesse ermittelt werden, die nachhaltiges Wirtschaften möglich machen“, erläutert Romy Brödner, Wissenschaftlerin am DBFZ die Zielstellung der Bioökonomiewerkstatt.

Hanf als Industrierohstoff besser nutzen

Bei der Veranstaltung wurden nicht nur die wichtigsten Themenfelder für den künftigen Wissenstransfer definiert. Bei Pitches und Impulsvorträgen hatten die Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, ihre Kompetenzen, Rohstoffe und Produkte zu präsentieren. So stellte beispielsweise das Netzwerk Sachsen-Leinen e. V. aus Markleeberg vor, wie vielfältig Hanf als Industrierohstoff für die Bioökonomie genutzt werden kann, und wie mithilfe des neuen Netzwerkes regionale Verarbeitungslücken geschlossen werden können.
„Hanf ist ein sowohl ökonomisch als auch ökologisch interessanter nachwachsender Rohstoff mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in Bereichen von Textil und Baustoff bis hin zum hochleistungsfähigen Faserverbundbauteil, der in Sachsen angebaut werden kann. Allerdings gibt es derzeit noch Lücken in der regionalen Verarbeitungskette“, so Kai Kölzig. „Bei der Bioökonomie-Werkstatt haben wir Projektpartner gefunden, um diese Wertschöpfungskette zu schließen.“

Fünf weitere interaktive Werkstätten geplant

Die Veranstaltungsreihe „Bioökonomie Werkstatt Sachsen“ wird im Rahmen des DBFZ-Projektes „Transferwerkstätten Innovationspotenziale der Bioökonomie in Sachsen (TW-BioS)“ durchgeführt und von der Landesregierung unterstützt. Für dieses Jahr sind fünf weitere interaktive Werkstätten an verschiedenen Orten Sachsens geplant.

bb