Bioökonomie hautnah erleben
Die vielseitigen Facetten der Bioökonomie sind ab sofort auf der schwimmenden Ausstellung der MS Wissenschaft zu bestaunen. Bis Oktober schippert das Schiff auf Rhein, Main und Donau.
Popcorn kennen die Meisten aus dem Kino. Als Dämmstoffplatten oder Verpackungsmaterial dürfte das beliebte Naschwerk kaum bekannt sein. Welches Potenzial in Maiskörnern noch so steckt, ist ab sofort in der schwimmenden Bioökonomie-Ausstellung auf der MS Wissenschaft zu bestaunen. Die Wand aus Popcorngranulat basierend auf geschrotetem Futtermais ist nur eines von insgesamt 30 Exponaten an Bord des umgebauten Frachtschiffes, das seit dem 30. Juli unter der Flagge der Bioökonomie auf Rhein, Main und Donau unterwegs ist.
„Ich freue mich sehr, dass es für die MS Wissenschaft auch in diesem Jahr wieder heißt: ,Leinen los!'. Nachdem es die aktuellen Bedingungen der Corona-Pandemie wieder zulassen, wird das Wissenschaftsschiff jetzt endlich mit seiner Tour durch ganz Deutschland beginnen", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek zur Eröffnung der Ausstellung.
Ausprobieren, Entdecken und Staunen
Die im Auftrag des Bundesforschungsministeriums von Wissenschaft im Dialog (WiD) organisierte Tour will erlebbar machen, was die Bioökonomie leisten kann. „Die schwimmende Ausstellung vermittelt uns spannend, was heute technisch bereits möglich ist, woran noch geforscht wird und wie unsere Zukunft mit biobasierten Materialien und Produkten aussehen könnte", so die Bundesforschungsministerin weiter. Die Exponate an Bord der Mitmach-Ausstellung laden zum Ausprobieren, Entdecken und Staunen ein. Sie stammen von Hochschulen, Forschungsinstituten und andere Einrichtungen und sollen einen Einblicke in das weite Feld der bioökonomischen Forschung und Entwicklung vermitteln.
Dialog zur Bioökonomie fördern
Die schwimmende Ausstellung ist nur eine von vielen Veranstaltungen, die im Wissenschaftsjahr zur Bioökonomie stattfinden. Sie soll der Öffentlichkeit Forschungsergebnisse näherbringen und so die Wissenschaftskommunikation fördern. „Der Dialog über wichtige Zukunftsthemen wie die Bioökonomie ist essenziell für innovative Forschung und ein gelingendes Miteinander in unserer Gesellschaft. Das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft, als Gemeinschaftsprojekt der deutschen Wissenschaft, ermöglicht uns, in kleinen wie in großen Städten diesen Dialog mit den Menschen aufzunehmen“, erklärt Markus Weißkopf, Geschäftsführer von WiD.
Die Ausstellung hat viele Facetten der Bioökonomie zu bieten: Zu sehen sind T-Shirts aus Holz, Strümpfe aus Chicorée, aber auch Insektensnacks oder Indoorplantagen. Besucher können erleben, wie aus Pilzen biobasierte Tenside hergestellt werden, die nicht nur in vielen Wasch- und Reinigungsmitteln, sondern auch in Kosmetik und Arzneimitteln enthalten sind. Außerdem wird gezeigt, wie chemische Duftstoffe Pestizide in der Schädlingsbekämpfung ersetzen und wie Algen Abwässer reinigen.
Grüne Ressourcen: Besucherinnen und Besucher erforschen Alternativen zu fossilen Rohstoffen.
Im Vordergrund stehen Mitmachaktionen, die auf spielerische Weise die bioökonomische Forschung erlebbar machen sollen. Darüberhinaus werden auch ethische und politische Fragen aufgegriffen, die mit dem Wandel hin zu einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschaft einhergehen. Hinterfragt wird die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen ebenso wie die Chancen und Risiken neuer Pflanzenzüchtungsmethoden oder die Herausforderung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.
Deutschlandtour geht 2021 weiter
Bis Oktober wird die MS Wissenschaft an insgesamt 19 Orten in Deutschland anlegen. Tourenstart war in Münster. In den kommenden zwei Wochen wird die schwimmende Ausstellung in Hamm, Dortmund, Duisburg und Bonn vor Anker gehen. Sie ist täglich von 10 – 13.30 Uhr und 14.30 – 19 Uhr für Besucher geöffnet. Weitere Informationen zu Tourenplan und Ausstellung gibt es auf der Internetseite der MS Wissenschaft. Da der Tourenstart auf Grund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, wird das Ausstellungsschiff erst 2021 im Norden und Osten Deutschlands vor Anker gehen.
bb