Biotechnologie/Systembiologie

Evonik setzt auf Naturkosmetik

Das Engagement von Evonik in der französischen Region geht auf die Übernahme des Start-ups Alkion Biopharma SAS im vergangenen Jahr zurück. Der Chemiekonzern hat den Spezialisten in der biotechnologischen Herstellung pflanzlicher Kosmetikwirkstoffe in den Geschäftsbereich Personal Care eingegliedert. Mit der Eröffnung des neuen Firmensitzes Ende September in Tours signalisiert Evonik, dass der Tochterfirma Evonik Advanced Botanicals SAS die Zukunft gehört.

Agrarchemie: BASF und Bayer mit Milliardendeal

Der globale Agrochemiemarkt ist im Wandel. Mit der angekündigten Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer würde sich das Agrogeschäft von einst sechs auf drei große Player konzentrieren und das Leverkusener Chemie- und Pharmaunternehmen zum Weltmarktführer machen. Die Kartellbehörde hat daher hohe Anforderungen an den Megadeal gestellt. In diesem Zusammenhang beabsichtigt Bayer Teile seines Agrochemiegeschäfts zu veräußern.

Schleimpfeile faszinieren Materialforscher

Die Natur ist für Forscher von jeher ein guter Ratgeber. Vor allem Materialforscher und Bioniker ließen sich in der Vergangenheit öfters von Tieren inspirieren. So lieferten Fliegen, Spinnen und Muscheln die Vorlage für stahlharte Fasern oder Unterwasserkleber, die Medizin und Industrie bereicherten. Mit dem Stummelfüßer bekommt die Liste der natürlichen Vorbilder einen neuen Kandidaten.

Feinchemikalien aus der Moosfabrik

Ob in Mooren und Sümpfen oder auf kargen Felsen: Moose wachsen fast überall. In Bergregionen und Mooren sind die grünen Teppiche besonders oft anzutreffen. Als effektiver Wasser- und Nährstoffspeicher sind sie für Ökosysteme unverzichtbar. Auch wegen ihrer Inhaltsstoffe werden Moose geschätzt. Sie produzieren Naturstoffe wie Terpene, die für Medizin und Kosmetikindustrie von Bedeutung sind.

Metall gewinnen mit Mikroben: Pilotanlage läuft

Ein internationales Forscherteam und die hessische Biotechnologiefirma Brain AG haben zusammen ein Biolaugungsverfahren entwickelt, das eine fast vollständige Kupfer-Extraktion aus Schiefervorkommen ermöglicht. Ende September wurde der sogenannte BioXtractor vorgestellt: Es handelt sich hierbei um eine mobile und in sich geschlossene Anlage im Technikumsmaßstab. Laut Brain liegt das System, ausgestattet mit 200-Liter-Fermentern, schon sehr nahe am industriellen Größenmaßstab.

Darmbakterien als Klebstofffabriken

Miesmuscheln verfügen über einen der stärksten, bekannten biobasierten Klebstoffe, denn sie müssen sich bei wechselnden Gezeiten an Meeresboden und Steinen festhalten. Genau so ein biobasierter Superkleber wird dringend auch in der regenerativen Medizin benötigt. Ein biokompatibler Klebstoff könnte für die Behandlung von oberflächlichen Hautwunden genutzt werden und sogar das Einsetzen von Platten und Schrauben bei Knochenbrüchen überflüssig machen.

DNA-Origami: Mit neuer Falttechnik zu Zahnrädern

Mit der sogenannten DNA-Origami-Technik können Wissenschaftler Einzelstränge des Erbguts zu dreidimensionalen Strukturen falten. Hendrik Dietz, Professor für Biomolekulare Nanotechnologie an der Technischen Universität München (TUM), ist ein Experte auf diesem Gebiet und hat jetzt eine neue Methode entwickelt, die üblicherweise nanometergroßen DNA-Origami Strukturen auch in größeren Format herzustellen. Hierzu haben Dietz und sein Team virale Konstruktionsprinzipien in die DNA-Origami-Technologie übertragen.