Land-/Forstwirtschaft

„Wir nutzen durch Innovationen die ganze Wertschöpfungskette der Erbse“

Leguminosen wie Erbsen sind bekanntermaßen reich an Proteinen und können tierische Eiweiße in Lebens- und Futtermitteln oder teure Soja-Importe ersetzen. Sachsen-Anhalt setzt daher auf die Erbse als Zukunftskultur und strebt an, ein „Zentrum für Erbsenbioökonomie“ zu werden. Im Projekt „DiPisum“ will ein Team um Projektkoordinator Jochen Reif in den kommenden Jahren die Stärken der Region auf breiter Ebene bündeln und durch Ausschöpfung aller Innovationen entlang der Wertschöpfungskette das Potenzial der Erbse ausschöpfen.

Immunsystem gegen Pflanzenviren wappnen

Pflanzen haben im Laufe der Evolution Mechanismen entwickelt, um sich vor Bedrohungen wie Viren zu schützen. Dieser Abwehrprozess in den Pflanzenzellen ist jedoch nicht immer optimal. Gegen das sogenannte Gurkenmosaikvirus sind viele Nutzpflanzen wie Kürbisse, Gurken, Getreide sowie Heil- und Gewürzpflanzen machtlos. Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben nun einen Wirkstoff entwickelt, der das Immunsystem der Pflanzen gegen dieses weitverbreitete Virus stärkt, in dem er die pflanzliche Abwehr in die richtige Richtung lenkt.

SPRIND fördert Praxistest für Ernteroboter

Feldroboter, die Unkraut jäten, kranke Pflanzen aufspüren oder bewässern, unterstützen schon heute Landwirtinnen und Landwirte vielerorts bei ihrer Arbeit. Mit Polybot haben Tübinger Forschende einen KI-gestützten Erntehelfer entwickelt, der auch sogenannte kleinteilige Anbauformen – wie den Gemüseanbau – wirtschaftlich machen kann. Nun muss sich der Tübinger Ernteroboter in einem Praxistest bewähren. Bei der siebenmonatigen Validierung wird das Projekt von der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND mit knapp 220.000 Euro unterstützt.

Fäkalien als Dünger in der Landwirtschaft

Seit dem 19. Jahrhundert wird Phosphor als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt, damit Pflanzen wachsen und gedeihen. Dafür muss das Material abgebaut oder künstlich hergestellt werden, was einige Ressourcen verbraucht. Um Ressourcen zu sparen, kommt das Recycling von menschlichen Fäkalien in Betracht. Aufgrund der Düngemittelverordnung dürfen diese jedoch nur zu Forschungszwecken und nicht in der Landwirtschaft genutzt werden. Ein Team der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) hat nun neue Daten geliefert, um die Verordnung anzupassen.

Automatisierter und punktueller Pflanzenschutz

In der Landwirtschaft und im Gartenbau werden Beikräuter oft mit Pflanzenschutzmitteln entfernt, weil sie mit den Hauptpflanzen um Nährstoffe, Wasser und Licht konkurrieren. Dabei sind nicht alle Beikräuter schädlich, sie können sogar nützlich sein. Forschende des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing haben daran gearbeitet, sogenannte Herbizide mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Drohnenaufnahmen gezielter und automatisiert einzusetzen. 

GFI (2025): Verbraucherumfrage zu Präzisionsfermentation

Produkte aus der Präzisionsfermentation (PF) können entweder als Zutaten in anderen Lebensmitteln (z. B. Molkenprotein in Backwaren) oder als eigenständige Komponenten (z. B. Molkenproteinpulver aus der Präzisionsfermentation) verwendet werden. Obwohl die Technologie immer häufiger zum Einsatz kommt, ist das Bewusstsein der Verbraucher nach wie vor gering.

Großprojekt zur Renaturierung der Moore gestartet

Eine Fläche von 200 Hektar und eine mögliche Einsparung von 3.400 Tonnen CO₂: Dieses ambitionierte Ziel verfolgt das Projekt MooReturn, das im Januar an der Mecklenburgischen Seenplatte gestartet ist. Erreicht werden soll es durch die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen, durch den Anbau von Paludikultur sowie die stoffliche und energetische Verwertung und Vermarktung der hier angebauten Rohstoffe.

Die Tricks von Schadpilzen aufdecken

Weltweit sind mehrere hundert Pilzerkrankungen bekannt, die Kulturpflanzen wie Mais, Kohl, Rüben, Raps oder Reis befallen. Schätzungen zufolge verursachen sie jährlich Ernteausfälle von 20 bis 40 %. Die Schadpilze benutzen komplexe Kommunikationskanäle, um in ihre pflanzlichen Wirte einzudringen. Wie dieser Angriff gelingt und wie er sich verhindern lässt, untersucht das Projekt exRNA an der Hochschule Darmstadt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.