Chemie
Mit Bakterien Biopestizide herstellen
Pestizide werden vor allem in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu bewahren und Erträge zu sichern. So notwendig sie gegenwärtig auch noch sind: Umwelt und Artenvielfalt leiden darunter. Daher sind dringend nachhaltige Alternativen gefragt. Nachwuchsforschende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) wollen genau das erreichen. In den kommenden fünf Jahren wollen sie erforschen, wie Bakterien auf biotechnologischem Weg ein ökologisch verträgliches Pestizid erzeugen können.
DIE BIOPIONIERE | Die Katalysatorin – Regina Palkovits
Die Chemieingenieurin Regina Palkovits erforscht die heterogene Katalyse, ein Umwandlungsverfahren, das neue nachhaltige Stoffe bildet und alte Reststoffe spaltet. So entstehen hochwertige Moleküle, welche die Grundlage für viele Alltagsprodukte sind.
Biobasierte Harze aus Holzreststoffen
Klebstoffe müssen in der Industrie höchste Anforderungen erfüllen. Sie müssen schnell aushärten, aber auch feuchtigkeits- und hitzebeständig sein. Doch herkömmliche Verbindungen bestehen in der Regel aus fossilen Rohstoffen, die Mensch und Umwelt schaden können. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt haben nun biobasierte Harzkomponenten entwickelt.
Mit mikrobiellen Zellfabriken zu nachhaltigen Chemikalien
Glykolat – auch Glycolsäure genannt – ist eine Basischemikalie und dient als Ausgangsstoff für die Herstellung von Konservierungsmitteln, Polymeren und Medikamenten. Bislang wird die Substanz aus fossilen, teils giftigen Rohstoffen gewonnen. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) in Dresden, der TU Chemnitz und der Universität Leipzig entwickeln im Projekt PhotoKon derzeit ein nachhaltiges Verfahren zur Glykolatgewinnung.
Nachhaltige Ethylen-Produktion mit Bakterien
Ethylen ist einer der wichtigsten Ausgangsstoffe der chemischen Industrie und wird unter anderem zur Produktion zahlreicher Kunststoffe wie Polyethylen (PE) verwendet. Die Herstellung der Plattformchemikalien, die auf fossilen Rohstoffen basiert, verursacht jedoch große Mengen Treibhausgase.
Neue Recyclinganlage gewinnt Phosphor aus Klärschlamm
Phosphor ist ein wichtiger Rohstoff für landwirtschaftliche Dünger, muss aber teuer importiert werden. Eine vielversprechende Rohstoffquelle ist Klärschlamm, der in den Kläranlagen der Kommunen und der Industrie jährlich in großen Mengen anfällt. Bislang wird diese Ressource jedoch kaum genutzt. Im Rahmen des Vorhabens R-Rhenania, das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert wurde, entstand ein Verfahren, das Klärschlamm in hochwertigen und schadstoffarmen Dünger umwandelt.