Chemie

Preis für bakterielle Kunststofffabrik

Kunststoffe sind ein fester Bestandteil des Alltags – von Verpackungen bis hin zu technischen Bauteilen. Bislang können sie jedoch nur mithilfe von Erdöl hergestellt werden und das ist nicht nur endlich, sondern verursacht bei der Förderung und Verarbeitung erhebliche Umweltbelastungen. Im Rahmen seiner Doktorarbeit an der Ruhr-Universität Bochum, die von der Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde, entwickelte Daniel Eggerichs deshalb ein Verfahren, mit dem genetisch veränderte Bakterien Kunststoff-Vorstufen aus Abfällen der Papierindustrie herstellen können.

„Aerogele helfen bei der Dekarbonisierung“

Eine gute Dämmung ist entscheidend, um Energie in Gebäuden zu sparen. Doch herkömmliche Dämmmaterialien bestehen häufig aus fossilen Rohstoffen und sind schwer zu recyceln. Das Osnabrücker Start-up aerogel-it setzt hier auf biobasierte Rohstoffe. Das Team um Geschäftsführer Marc Fricke hat einen Hochleistungsdämmstoff auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelt. Dieser besteht aus Aerogelen, die aus dem Pflanzenrohstoff Lignin hergestellt werden und den Energieverbrauch und damit die Kosten erheblich reduzieren.

Papier aus Silphie-Fasern ökologisch sinnvoll

Papier ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Vor allem die Verpackungsindustrie ist auf den Wertstoff angewiesen und sieht darin zunehmend eine Alternative zu Kunststoffverpackungen. Doch die Papierherstellung, die Holz noch immer als primären Rohstoff nutzt, ist energie- und ressourcenintensiv. Daher rücken Rohstoffe aus nachhaltigeren Quellen wie die Energiepflanze Durchwachsene Silphie immer mehr in den Fokus. Doch wie steht es um die Ökobilanz von Silphie?

Biobasierte Klebstoffe für die Bau- und Möbelindustrie

Ob in der Möbel– oder Bauindustrie: Holz ist ein wichtiger Rohstoff und wird zur Herstellung verschiedener Produkte genutzt. Darunter fallen auch Spanplatten. Sie bestehen aus Holzspänen, die mit Klebstoff oder Harzen verleimt zu einer Platte verpresst werden. Diese Klebstoffe können jedoch Giftstoffe wie Formaldehyd enthalten, die als krebserregend gelten. Am Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) arbeiten Forschende seit Jahren an der Entwicklung biobasierter Alternativen auf Basis nachwachsender Rohstoffe und biogener Reststoffe.

Silphie überzeugt als nachhaltige Energiepflanze

Mais ist bisher die dominierende Energiepflanze in Deutschland. Doch der Anbau ist problematisch und geht mit Bodenerosion, Nährstoffauswaschung und insbesondere einer Belastung des Grundwassers mit Nitrat einher. Eine Alternative könnte der Anbau der Durchwachsenen Silphie sein. Forschende der Universität Bayreuth zeigen in einer Studie, welche Vorteile der Anbau der sogenannten Becherpflanze sowohl für die Energiegewinnung als auch für die Umwelt hat.

Die Katalysatorin | Regina Palkovits

Die Chemieingenieurin Regina Palkovits erforscht die heterogene Katalyse, ein Umwandlungsverfahren, das alte Reststoffe spaltet und neue nachhaltige Stoffe bildet. Die von ihr entwickelten Katalysatoren sollen helfen, die chemische Industrie zu transformieren.

BUND (2025): PFAS in Lebensmitteln

Der im August 2025 veröffentlichte ToxFox-Test des BUND zur PFAS-Belastung in Lebensmitteln zeigt deutlich, dass sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ in vielen tierischen Produkten weit verbreitet sind. Der BUND stützte sich dabei sowohl auf eigene Stichprobenanalysen – insbesondere bei Hühnereiern – als auch auf öffentlich zugängliche Daten von Behörden wie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). In 22 untersuchten Eierproben wurden in 14 Fällen PFAS nachgewiesen, also in rund 39  % der Proben.