Agrarwissenschaften

Der Bioraffinerie-Bauernhof

Wie sieht der Bauernhof der Zukunft aus? Ein Forscherteam um Prof. Andrea Kruse von der Universität Hohenheim hat auf diese Frage eine visionäre Antwort gefunden: Neben herkömmlichen landwirtschaftlichen Produkten stellt der Bauer aus pflanzlicher Biomasse und organischen Reststoffen Basischemikalien her. Auf der Versuchsstation „Unterer Lindenhof“ ist das bereits Realität: Über eine kleine Bioraffinerie wird aus selbst angebautem Chinaschilf, dem Miscanthus, ein Ausgangsstoff für biogene Kunststoffe „gebraut“. Die Reststoffe werden in einer Biogasanlage energetisch verwertet und gehen danach als Dünger wieder aufs Feld.

Wie die Turbo-Photosynthese entstand

Pflanzen brauchen Sonnenlicht, um den Prozess der Photosynthese und damit die Nährstoffproduktion anzukurbeln. Doch die Photosynthese verläuft nicht bei allen gleich ab. Am weitesten verbreitet ist die C3-Photosynthese. Hier ist das Enzym Rubisco für die Bindung des CO2 zuständig. Darüber hinaus gibt es alternative Photosynthesen, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben. Dazu gehört die C4-Photosynthese, die sich unabhängig voneinander mindestens 62-mal in 19 verschiedenen Pflanzenfamilien ausgebildet hat.

Plantix-App auf Expansionskurs

Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall sorgen weltweit für enorme Ertragseinbußen. Experten zufolge gehen jährlich etwa 30% dadurch verloren. Das Berliner Start-up Peat hat 2016 eine App entwickelt, mit der Landwirte Pflanzenkrankheiten, aber auch Nährstoffmangel und Schädlinge frühzeitig erkennen können. Plantix liefert nicht nur eine Krankheitsdiagnose, sondern benennt Ursachen und zeigt Therapiemaßnahmen auf.

Kräuteranbau im Supermarkt

Sie sehen aus wie zwei große Kühlschränke und stehen eingerahmt von frischen Kräutern im Supermarkt. Doch – noch – lassen sich die Türen der Schränke nicht von den Kunden öffnen. Denn was dort in Berlin und inzwischen auch in weiteren deutschen und europäischen Städten in den Supermärkten steht, sind hydroponische Farmen des Start-ups Infarm. Was daraus erntereif ist und außerhalb der Schränke in den Verkauf kommt, entscheiden die Mitarbeiter.

Feldmaschinen werden autonomer

Wie entwickeln sich Automatisierung und Autonomisierung in der Landwirtschaft? Dieser Frage sind Forscher des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) gemeinsam mit der Kleffmann-Gruppe nachgegangen. Das Ergebnis: Die Feldarbeit wird immer autonomer. Damit steigt auch die Flächeneffizienz, und die Umweltbelastungen sinken.

Pflanzen virtuell erkunden

Wie funktioniert Photosynthese? Welche Nährstoffe braucht eine Pflanze? Die virtuelle „3D-Reise in die Pflanze – Plant Journey“ gibt Antworten auf solch elementare Fragen – und das auch auf spielerische Weise. Es ist ein etwas anderer Blick auf die Pflanzenforschung, den das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) mit dem Virtual-Reality-Spiel bietet. Das neue Werkzeug setzt nach Angaben der Entwickler erstmals virtuelle und augmentierte Realität zur Visualisierung komplexer biologischer Daten in der Pflanzenforschung ein.

Gartenabfälle optimal nutzen

Zweige, Äste, Blätter, Gräser und andere organische Abfälle landen häufig gemeinsam auf dem Kompost. Doch solche Garten- und Parkabfälle – auch Grüngut genannt – könnten wesentlich besser genutzt werden – sowohl stofflich als auch energetisch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, die das Witzenhausen-Institut im Rahmen des Projektes Grün-OPTI durchgeführt hat. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft im Bereich Energetische Biomassenutzung gefördert.

Maiskörner punktgenau düngen

Böden brauchen Dünger, um fruchtbar zu sein und Pflanzen mit Nährstoffen wie Phosphor und Stickstoff zu versorgen. Doch die Düngepraxis der Landwirtschaft steht in der Kritik, nicht zuletzt wegen ihrer negativen Folgen für die Umwelt. Hier das richtige Maß zu finden, wird immer wichtiger. Wissenschaftler des Instituts für Bau- und Landmaschinentechnik der Technischen Hochschule Köln haben mit der Kverneland Group Soest GmbH nun ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem Mineraldünger eingespart und trotzdem gute Ernteerträge erzielt werden können.