Agrarwissenschaften

Bayer eröffnet Musterfarm in Nauen

„Umweltpolitik ist ein Teil der Landwirtschaft." Diese Botschaft von Bundeslandwirtschafts-minister Christian Schmidt beim Zukunftsdialog „Agrar und Ernährung“ macht deutlich, wohin die Fahrt geht. Noch steht die Branche als CO2-Treiber stark in der Kritik und die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit bei Ackerbau und Tierhaltung steht längst ganz oben auch auf der politischen Agenda. Indes gibt es viele Landwirtschaftsbetriebe, die ressourcenschonend und umweltbewusst wirtschaften und dem Tierwohl gerecht werden.

Auf dem Weg zur Bioelektro-Raffinerie

Die bioelektrochemische Synthese scheint der Schlüssel für eine effektive Nutzung von biologischen Abfallstoffen zur Chemikalienherstellung und Energiespeicherung zu sein. Darauf deuten vielversprechende Experimente von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Universität Tübingen, der amerikanischen Cornell University und des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ). Erforscht wurde die neuartige Kombi-Methode von einem Team um den Leipziger Helmholtz-Forscher und Chemiker Falk Harnisch.

Photosynthese-Organell birgt Überraschungen

Pflanzen und Algen sind natürliche Luftfilter. Ihr Talent, durch die Photosynthese Kohlendioxid zu speichern, macht sie zu entscheidenden Kandidaten, um globaler Erderwärmung und den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Etwa die Hälfte der auf der Erde stattfindenden Photosynthese erfolgt allein durch im Ozean lebende, einzellige Algen. Ihre Fähigkeit, das Treibhausgas zu fixieren, ist um ein Wesentliches besser als bei Landpflanzen. Der Grund: Sie besitzen ein Mikrokompartiment, das Pyrenoid, in dem sie das Kohlendioxid konzentrieren.

Salztoleranz von Quinoa lernen

Die aus den Hochanden stammende Nutzpflanze Quinoa erlebt derzeit als Superfood eine Renaissance. Die alte Nahrungspflanze ist nicht nur proteinreich, sondern auch äußerst anspruchslos. Ihr Talent, selbst auf trockenen und salzigen Böden zu gedeihen, macht sie daher zu einem interessanten Forschungsobjekt. Mit der Entzifferung des Quinoa-Genoms bekam die Pflanzenzüchtung 2017 ein wertvolles Werkzeug in die Hand.

Agrarchemie: BASF und Bayer mit Milliardendeal

Der globale Agrochemiemarkt ist im Wandel. Mit der angekündigten Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer würde sich das Agrogeschäft von einst sechs auf drei große Player konzentrieren und das Leverkusener Chemie- und Pharmaunternehmen zum Weltmarktführer machen. Die Kartellbehörde hat daher hohe Anforderungen an den Megadeal gestellt. In diesem Zusammenhang beabsichtigt Bayer Teile seines Agrochemiegeschäfts zu veräußern.

Holzkohle düngt besser mit Mist

Pflanzenkohle wie Holzkohle kann Kohlenstoff lange speichern und zugleich Nährstoffe und Wasser binden. Diese Eigenschaften machen die verkohlte Biomasse als alternativen Dünger für die Landwirtschaft interessant. Für einen breiten Einsatz als Bodendünger war Pflanzenkohle bisher jedoch noch nicht geeignet. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung Tübinger Wissenschaftler hat dafür nun den Weg geebnet.

Düngen: die unterschätzte Feinstaubquelle

Die Luftverschmutzung ist in Großstädten bekanntermaßen besonders schlimm. Straßenverkehr, Heizkraftwerke, Müllverbrennungsanlagen sowie Öfen und Heizungen treiben die Feinstaubbelastung in die Höhe und stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Doch auch die frische Luft auf dem Land ist durch Feinstaub belastet, wie eine internationale Studie unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz zeigt.