TU Darmstadt (2023): Rückgang der Insektenbestände in Wäldern

TU Darmstadt (2023): Rückgang der Insektenbestände in Wäldern

Auch Wälder leiden unter einem immer stärkeren Insektensterben. Laut einer Studie der Technischen Universität Darmstadt hat das auch Auswirkungen auf andere Organismen.

Ameise

Nicht nur auf Feldern und Ackerböden, auch in Wäldern leben in Deutschland immer weniger Insekten. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität (TU) Darmstadt in Zusammenarbeit mit der TU München.

Untersucht wurde die Bestandsentwicklung von 1.805 Insektenarten an 140 verschiedenen Standorten zwischen 2008 und 2017. Bei über 60% der untersuchten Insektenarten waren die Bestände in diesem Zeitraum rückläufig. Da sich somit auch die Nahrungsnetze verschieben, werde sich das Artensterben sehr wahrscheinlich auf alle Organismen in deutschen Wäldern auswirken, warnt die Studie. Einen besonders starken Rückgang der Insektenzahl verzeichneten die Forschenden in Wäldern mit vielen Nadelbäumen. In den untersuchten Gebieten waren häufig Nadelbäume wie Fichten und Kiefern angepflanzt und gehörten nicht zum natürlichen Baumbestand. Geringer fiel der Verlust im heimischen Buchenwald aus.

Ein weiteres Ergebnis: In vergleichsweise stabilen Populationen lebten Insekten innerhalb geschützter Wälder ohne forstwirtschaftliche Nutzung. Das Insektensterben in intensiv bewirtschafteten Wäldern fiel dagegen höher aus. Der Studie zufolge könnte eine Waldbewirtschaftung, eine Förderung natürlicher Baumarten und eine reduzierte Holzfällung die Fortsetzung des Insektensterbens abschwächen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Communications Biology veröffentlicht.