Biogas

Biogas ist ein energiereiches Gasgemisch, das bei der natürlichen Zersetzung von organischem Material unter Luftabschluss entsteht. In Biogasanlagen vergären Mikroorganismen Gülle, Bioabfälle oder Energiepflanzen zu Biogas. Die wichtigsten Bestandteile von Biogas sind das brennbare Methan und Kohlendioxid. Biogas kann zu Strom, Wärme, Gas oder Treibstoff umgewandelt werden.

Biofilm

Biofilme sind wenige Mikrometer bis Zentimeter dicke Schleimschichten aus Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen in einer Matrix aus Wasser, Zuckerpolymeren und Proteinen, die vor allem an Grenzflächen entstehen. Unerwünschte Effekte von Biofilmen sind die Biokorrosion von Rohren sowie die Bildung von Belägen an Trinkwasserrohren und Schiffsrümpfen. Erwünscht sind Biofilme bei der Abwasserbehandlung, der Kultivierung von biotechnologisch wichtiger Mikroorganismen auf festen Materialien und zur Umwandlung von Abfallstoffen in Rohstoffe für die Industrie.

Aufforstung

Anpflanzung von Wald auf vorher nicht bewaldeten Flächen (Neuaufforstung) oder nach Kahlschlag (Wiederaufforstung). Dient unter anderem dem Erosionsschutz und kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da Wälder wichtige Kohlenstoffspeicher sind.

Archaea

Zellkernlose Mikroorganismen, die neben Bakterien und Eukaryoten eine eigene systematische Einheit und damit die dritte Domäne des Lebens bilden. Archaeen stammen aus der Frühzeit des Lebens auf der Erde. Dadurch sind viele von ihnen an extreme Umweltbedingungen wie hohe Temperaturen oder niedrige pH-Werte angepasst.

Agroforstsystem

Kombination von Landwirtschaft und Holzanbau. Ein Agroforstsystem kombiniert mehrjährige Bäume mit meist einjährigen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und/oder Nutztieren. Agroforste schützen vor Erosion, bilden Humus und binden Kohlenstoff. Ihr günstiges Mikroklima soll die Ertragsstabilität steigern sowie die Vielfalt an Strukturen und Habitaten und damit die Artenvielfalt.

Agrarproduktion

Produktion von Biomasse für die Erzeugung von Lebensmitteln oder für die stoffliche oder energetische Nutzung. In der modernen Agrarproduktion sind neben Zuchtpflanzen und -tieren auch Insekten, Algen und weiteren marinen Lebensformen zunehmend von Bedeutung.

Update für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

Mit Blick auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen hatte die Bundesregierung im Jahr 2017 die Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie neu ausgerichtet und konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft formuliert. Nun hat die Bundesregierung eine Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen und veröffentlicht. Sie greift die 2019 ausgerufene „Dekade für die Umsetzung der Agenda 2030“ auf und berücksichtigt ebenso relevante politische Maßnahmen in Reaktion auf die Corona-Krise.

Agrarökologie

wissenschaftliches Teilgebiet der Ökologie, das die landwirtschaftliche Produktion als Teil von Ökosystemen (etwa mit Blick auf Ökosystemleistungen, Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität) begreift und sich mit den Wechselwirkungen zwischen Anbausystemen und Natur- sowie Ressourcenschutz befasst.

„Wir können mit der Anlage alle Reststoffe verarbeiten“

Etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Deutschland weggeworfen. Doch das, was gewöhnlich im Abfall oder Biokompost landet, enthält wertvolle organische Reststoffe. Biotechnologe Daniel Pleißner hat das Potenzial erkannt. Gemeinsam mit Partnern entwickelte der Lüneburger Experte eine flexible Bioraffinerie, die Lebensmittelabfälle direkt vor Ort in hochwertige Rohstoffe umwandeln kann.