ISAAA-Report: Weltweiter Gentechnik-Anbau wächst langsamer
Der aktuelle ISAAA-Bericht belegt: Die weltweiten Anbauflächen von gentechnisch veränderten Pflanzen sind erneut gestiegen, allerdings langsamer als zuvor.
Mitten in den Zwist um die EU-Zulassung von Gentechnik-Mais 1507 platzen die Zahlen zur Grünen Gentechnik auf den Äckern weltweit, die die International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA): Mit einer weltweiten Fläche von 175 Millionen Hektar wurden 2013 mehr gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen angebaut als in 2012. Allerdings stieg die Zahl langsamer als im Jahr zuvor. In Europa ist Gentechnik immer noch eine Ausnahmeerscheinung, in Deutschland gibt es nach wie vor keinen Anbau von gv-Pflanzen.
Jedes Jahr zieht der International Service for the Acquisition of Agri-Biotech-Applications (ISAAA), eine nicht-staatliche Organisation, Bilanz auf den Äckern der Welt. Die Zahlen kommen zu einem Zeitpunkt, in dem in Europa gerade über die Zulassung einer gv-Maissorte debattiert wird Das Ergebnis des diesjährigen Berichts, der am 13. Februar veröffentlicht wurde: Der Einsatz an gv-Pflanzen steigt, jedoch langsamer als in den Jahren zuvor.
Die gesamte weltweite Anbaufläche beläuft sich nun auf 175 Millionen Hektar. Im Vergleich zu 2012 sind 5 Millionen Hektar hinzukommen, im Jahr davor war es noch doppelt soviel. Hinzukommt, dass der Anteil von gv-Pflanzen innerhalb der wichtigsten Kultursarten leicht gesunken ist.
Wie in 2012 werden in elf von 27 Ländern mehr als eine Million Hektar mit gv-Pflanzen bewirtschaftet. An der Spitze steht weiterhin die USA (70,1 Millionen Hektar), gefolgt von Brasilien (40,3) und Argentinien (24,4). Neu auf Platz 4 steht Indien (11 Mio. Hektar), das dieses Jahr Kanada auf den fünften Platz verwies. Dort ging der Anbau von gv-Pflanzen leicht zurück.
Außerdem werden in China, Paraguay, Südafrika, Pakistan, Uruguay und Bolivien gv-Pflanzen auf über einer Million Hektar angebaut. Am deutlichsten zugelegt hat Brasilien: Hier wuchs die Anbaufläche um 3,7 Millionen Hektar an. Neue Länder sind in diesem Jahr nicht hinzugekommen.
Spanien bleibt Spitzenreiter in Europa
Europa spielt weiterhin eine untergeordnete Rolle: Spitzenreiter Spanien ist mit 150.000 Hektar zwar für 94 Prozent der europäischen Anbauflächen verantwortlich, liegt damit im internationalen Vergleich aber deutlich hinter anderen Nationen. Neben Spanien bauen in Europa nur Portugal,Tschechien, Rumänien und die Slovakei gv-Mais an. Europaweit wuchs die für gv-Pflanzen genutzte Anbaufläche um 15 Prozent. In Deutschland findet derzeit kein Anbau von gv-Pflanzen statt.
Wie schon im Jahr zuvor wurden in Schwellen- und Entwicklungsländern mehr gv-Pflanzen angebaut als in den Industrieländern. „Biotech-Pflanzen zeigen ihren globalen Nutzen als Werkzeug für rohstoffarme Landwirte, die mit mangelnden Wasservorräten und hohem Druck durch Unkraut und Schädlinge konfrontiert sind,“ kommentiert Clive James, der Autor des Berichts und Gründer der ISAAA. Er prognostiziert: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden den Bedarf an dieser Technologie nur noch verstärken.“
Land | Anbau 2011 | Anbau 2012 | Anbau 2013 | Angebaute Pflanzen |
USA | 69,0 | 69,5 | 70,1 | Mais, Soja, Baumwolle, Raps, Kürbis, Papaya, Alfalfa, Zuckerrübe |
Brasilien | 30,3 | 36,6 | 40,3 | Mais, Soja, Baumwolle |
Argentinien | 23,7 | 23,9 | 24,4 | Mais, Soja, Baumwolle |
Indien | 10,6 | 10,8 | 11,0 | Baumwolle |
Kanada | 10,4 | 11,6 | 10,8 | Mais, Soja, Raps, Zuckerrübe |
China | 3,9 | 4,0 | 4,2 | Baumwolle, Pappeln, Tomaten, Petunien, Paprika, Papaya |
EU-Länder | Anbau 2011 | Anbau 2012 | Angebaute Pflanzen | |
Spanien | 0,1 | 0,1 | 0,1 | Mais |
Portugal | < 0,1 | < 0,1 | < 0,1 | Mais |
Tschechische Republik | < 0,1 | < 0,1 | < 0,1 | Mais |
Rumänien | < 0,1 | < 0,1 | < 0,1 | Mais |
Slowakei | < 0,1 | < 0,1 | < 0,1 | Mais |
Quelle: ISAAA-Report 2014