GEA eröffnet Pilotanlage für alternative Protein-Produktion

GEA eröffnet Pilotanlage für alternative Protein-Produktion

Mit einem Technologiezentrum für Pilotprozesse zur Produktion alternativer Proteine will der Anlagenbauer GEA Lebensmittel-Innovationen vorantreiben.

Im neuen Technologiezentrum lassen sich Prozesse zur Herstellung neuer Lebensmittel im übertragbaren Pilotmaßstab evaluieren und die Produktion mit Hilfe von Zellkulturen und mikrobieller Fermentation testen, die mit vor- und nachgeschalteten Prozessstufen verbunden sind.
Im neuen Technologiezentrum lassen sich Prozesse zur Herstellung neuer Lebensmittel im übertragbaren Pilotmaßstab evaluieren und die Produktion mit Hilfe von Zellkulturen und mikrobieller Fermentation testen.

Vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdender Ressourcen infolge des Klimawandels gewinnen alternative Proteinquellen zunehmend an Bedeutung. Die Bandbreite ist groß: Leguminosen, Algen, Pilze und Insekten sowie Proteine, die durch zellbasierte oder fermentative Verfahren gewonnen werden, eignen sich als Rohstoffquelle für eine gesunde, umweltbewusste und nachhaltige Ernährung. Der Weg zur Herstellung von Milch- und Fleischersatzprodukten auf Basis alternativer Proteine ist für Unternehmen jedoch oft mit Hürden verbunden. Mit der Eröffnung eines neuen Technologiezentrums in Hildesheim will der Düsseldorfer Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie GEA die Kommerzialisierung von Food-Innovationen beschleunigen.

Kommerzielle Produktion vorbereiten

Das neue „New Food Application and Technology Center of Excellence“ – kurz ATC – verfügt über eine Pilotanlage, in der Kunden die notwendigen Prozesse und Produkte für die kommerzielle Produktion vorbereiten können. Hier können Prozesse zur Herstellung neuer Lebensmittel im Pilotmaßstab evaluiert und die Produktion mit Hilfe von Zellkulturen und mikrobieller Fermentation in Kombination mit vor- und nachgelagerten Prozessen getestet werden.

„Aufbau und Skalierung einer New-Food-Produktion sind eine große Aufgabe“, erklärt Heinz Jürgen Kroner, Senior Vice President New Food bei GEA. „Häufig stecken New-Food-Anbieter noch im Labormaßstab fest – mit eigenen Anforderungen an Hygiene, Aseptik und Prozesse. Die Fertigung auf industriellem Niveau bringt jedoch weit größere technische und finanzielle Herausforderungen mit sich. Um diesen Schritt für Nahrungsmittelhersteller beherrschbar zu machen, loten unsere Prozessexperten im ATC das Potenzial für eine Massenproduktion aus.“ 

Pilotierung von Prozessen testen

Mit der neuen Testplattform im ATC werde „die Lücke zwischen Versuchslandschaft und Industrie geschlossen, ohne dass Kunden gleich in Großanlagen investieren müssen“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung der GEA. Die Pilotierung von Prozessen und Produkten für die alternative Proteinindustrie im ATC soll die Entwicklung neuer Lebensmittel sicherer und erschwinglicher machen.

Imagindairy startet mit Fermentation von Milchproteinen

Das auf alternative Proteine spezialisierte Food-Tech-Unternehmen Imagindairy aus Israel zählt zu den ersten Kunden, die die Scale-up-Möglichkeiten der Pilotanlage nutzen wollen. Es wird im neuen GEA-Technologiezentrum Milchproteine durch Präzisionsfermentation herstellen. „Wir wollen Milchprodukte ohne die Nachteile für unseren Planeten herstellen. Dafür nutzen wir die uralte Kunst der Fermentation und verbinden sie mit Wissenschaft. So schaffen wir Milchproteine, die den Geschmack, die Funktionalität, das Mundgefühl und die Nährwerte aufweisen, die wir an der Milch so schätzen“, so Eyal Afergan, Geschäftsführer von Imagindairy. „Gemeinsam mit GEA können wir den Weg ebnen, um diese Innovation schneller auf den Markt zu bringen, und zwar mit den höchstmöglichen Qualitätsstandards.“

bb