Praxistest für Bio-Beutel gestartet

Praxistest für Bio-Beutel gestartet

Kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel werden seit Mitte März in einigen Supermärkten im bayrischen Straubing auf ihre Akzeptanz beim Kunden getestet.

Eine Rolle mit durchsichtigen Ob-und Gemüsebeutel aus kompostierbarem Material
Der Bio-Beutel besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und ist biologisch abbaubar.

Einkaufstüten aus Plastik verschwinden zunehmend aus den Supermärkten. Ab 2022 sollen sie ganz verschwinden – so hat es der Bundestag im vergangenen Jahr beschlossen. Davon ausgenommen sind jedoch die dünnen Obst- und Gemüsebeutel. Doch die geduldeten Tüten, auch Hemdchenbeutel genannt, sind für viele ein Ärgernis: Sie bestehen aus Erdöl und landen oft in der Natur, wo sie nachhaltig der Umwelt schaden können. Im Rahmen der bayrischen Bioökonomie-Strategie ist Mitte März ein Projekt gestartet, in dem kompostierbare Obst- und Gemüsebeutel aus nachwachsenden Rohstoffen einem Praxistext unterzogen werden.

„Mit dem Bio-Beutel beweisen wir, dass die bayerische Bioökonomie-Strategie kein Papiertiger ist. Die Markteinführung ist die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts der Bioökonomiestrategie in die Praxis. Diesem Projekt werden fast fünfzig weitere Maßnahmen folgen. Denn Bioökonomie ist spür- und sichtbarer Klimaschutz“, sagte Staatsminister Hubert Aiwanger anlässlich des Projektstartes am 15. März. Das Projekt wird vom Centralen Agrar-Rohstoff-Marketing- und Energie-Netzwerk (CARMEN) geleitet.

Bio-Beutel für Einkauf und Kompost

Im Vergleich zu herkömmlichen Einweg-Plastikbeuteln besteht die Bio-Tüte aus Maisstärke und Pflanzenölen und ist biologisch abbaubar. In den kommenden sechs Monaten werden die kompostierbaren Beutel in vier Supermärkten in Straubing kostenlos an Kunden beim Kauf von Obst und Gemüse abgegeben. Die Tüte soll jedoch nicht nur als Tragetasche dienen, um die frische Kost sicher nach Hause zu bringen. Sie könnte auch als Frischhalte- und Bioabfallbeutel genutzt werden.

Verbraucherumfrage zur Akzeptanz geplant

„Die Frage ist, ob der Bio-Beutel vom Kunden akzeptiert wird und praxistauglich ist. Wir wollen auch prüfen, ob damit die Zahl der Fehlwürfe von herkömmlichen Plastiktüten in der Biotonne reduziert werden kann und die Anwendung in Kompostieranlagen funktioniert“, erklärt Nico Arbeck vom Kompetenznetzwerk CARMEN auf Nachfrage von bioökonomie.de. Ob die Bio-Beutel beim Kunden ankommen und ob sie tatsächlich auch zur Entsorgung von Bioabfall genutzt werden, soll nach Abschluss der sechsmonatigen Testphase eine Verbraucherumfrage klären.

bb