Strategien zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln aufzeigen

Strategien zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln aufzeigen

In einem neuen EU-Projekt wollen Forschende unter Leitung des Julius-Kühn-Instituts untersuchen, wie sich mithilfe innovativer Technologien der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau reduzieren lässt.

Drohnen könnten im Pflanzenschutz unterstützen, Pflanzenschutzmittel zielgerichtet auszubringen.
Drohnen könnten dabei unterstützen, Pflanzenschutzmittel zielgerichtet auszubringen.

Wie kann die Landwirtschaft die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sichern, ohne den Planeten weiter zu belasten? Mit der Farm-to-Fork-Strategie hat die Europäische Union 2020 einen Plan aufgestellt, wie die Region bis 2050 klimaneutral werden kann. Diese Strategie ist Teil des Europäischen Green Deal und beinhaltet Maßnahmen und Ziele für die Produktion und den Konsum von Lebensmitteln im Rahmen der planetaren Grenzen, wie etwa die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50 % bis 2030.

Forschungsbedarf zu Pflanzenschutz nach 2030 aufzeigen

In dem neuen Horizon Europe-Projekt „FORTUNA – Future Innovation for Pesticide Use Reduction in Agriculture “ will ein internationales Konsortium unter Leitung des Julius-Kühn-Instituts (JKI) zeigen, welchen Beitrag die agrarwissenschaftliche Forschung zur Transformation der Landwirtschaft nach 2030 leisten kann, in dem es Wissenslücken und Fragestellungen des Pflanzenschutzes identifiziert und den sich daraus ergebenden Forschungsbedarf benennt.

Treiber und Hemmnisse identifizieren

„Die biologisch-ökologische, technologische und sozioökonomische Bewertung der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führt dazu, sowohl Treiber als auch Hemmnisse zu erkennen“, erklärt Silke Dachbrodt-Saaydeh vom JKI, die das FORTUNA-Projekt leitet. „Über die Reduktionspotenziale hinaus untersucht das Konsortium, welche Anpassungen der Anbausysteme nötig sind, damit die Verfahren in agrarökologischen Anbaukonzepten und zur Förderung der Biodiversität ihre Wirkung entfalten“, so die Wissenschaftlerin weiter.

Wegbereiter für neue Forschungs- und Innovationsagenda

Bei ihrer Analyse werden die Forschenden auch berücksichtigen, dass die Anbausysteme an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden müssen. Diese Erkenntnisse sollen helfen, neue Forschungsthemen zu benennen und bis 2026 eine strategische Forschungs- und Innovationsagenda zu entwickeln.

Im FORTUNA-Konsortium arbeiten insgesamt elf Forschungsinstitutionen aus Dänemark, Schweden, Italien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Deutschland und der Schweiz zusammen. Das Vorhaben wird im Rahmen des europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe von 2024 bis 2026 mit 1 Mio. Euro gefördert. 

bb