Potenziale des präzisen Pflanzenbaus im Blick

Potenziale des präzisen Pflanzenbaus im Blick

In einem landwirtschaftlichen Mischbetrieb will ein Team um Potsdamer ATB-Forschende den Nutzen eines systematischen Einsatzes von Techniken des präzisen Pflanzenbaus demonstrieren.

Drohne düngt das Feld
In der Landwirtschaft werden technische Lösungen für den Präzisionspflanzenbau oftmals nur isoliert genutzt.

Feldroboter, die Unkraut jäten und den Nährstoffgehalt im Boden ermitteln, oder Drohnen, die Pflanzenkrankheiten aufspüren: Moderne Feldtechnik mit hochsensiblen Sensoren und Kameras haben die Arbeit in der Landwirtschaft vielerorts schon jetzt ein Stück effizienter und nachhaltiger gemacht. Die Technologien, die im sogenannten Präzisionspflanzenbau zum Einsatz kommen, arbeiten jedoch meist isoliert. Aufgrund solcher Insellösungen lässt sich der tatsächliche Nutzen nur schwer bewerten, da Daten fehlen. Hier setzt das Projekt DigiMax-PA an.

Präzisionspflanzenbau im Mischbetrieb

Ein Team um Cornelia Weltzien vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam will nun gemeinsam mit Partnern in einem brandenburgischen Mischbetrieb neben der bestehenden Tierhaltung eine durchgehend digitale Produktionskette im Präzisionspflanzenbau aufbauen, um den Nutzen eines systematischen Einsatzes präziser Pflanzenbautechniken zu belegen und Verfahren entsprechend optimieren zu können. Ziel ist eine vergleichende, ökonomische und ökologische Bewertung der präzisen Techniken im Praxisbetrieb.

Ungenutzte Potenziale heben

Zunächst wollen die Forschenden den Boden anhand seiner Eigenschaften kartieren und dann in kleine Parzellen aufteilen, um diesen je nach Bedarf sowohl mineralisch als auch organisch zu düngen. Mithilfe eines von ihnen entwickelten Netzwerkes aus Sensoren soll dann der Einfluss der Düngung unter anderem auf die Fruchtbarkeit des Bodens, auf das Pflanzenwachstum und die Emissionen ermittelt werden. „Am Beispiel einer präzisen, aufeinander abgestimmten organischen und mineralischen Düngung soll das bisher ungenutzte Potenzial zur Steigerung der Umwelt- und Klimaeffizienz in der konventionellen Landwirtschaft gehoben werden“, schreiben die Forschenden.

Mit Schulungen Kompetenzen steigern

Um die Potenziale der Techniken in der Praxis nutzbar zu machen, will das Projektteam Landwirtinnen und Landwirten auch beratend zur Seite stehen. Dafür sollen analoge und digitale Schulungsmethoden erarbeitet und damit die Kompetenzen in der Praxis gefördert werden.
 
Das Projekt DigiMax-PA ist im Dezember 2022 gestartet und wird für drei Jahre vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit insgesamt 2,9 Mio. Euro gefördert. Daran beteiligt sind neben dem ATB die TU Berlin, die Universität Potsdam und das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.

bb