Infarm baut globale Marktpräsenz aus
Infarm kann weiter expandieren: 177 Mio. Euro hat das Berliner Foodtech-Start-up eingesammelt, um sein Vertical-Farming-Netzwerk weltweit auszudehnen.
In Berlin stehen die Infarm-Farmen bereits in einigen Supermärkten: Sie sehen aus wie gläserne Kühlschränke, sind jedoch moderne Mini-Gewächshäuser. Auf mehreren Etagen wachsen hier – gesteuert von Algorithmen – Kräuter oder Salate in einer speziellen Nährstofflösung, die jederzeit frisch geerntet, gleich vor Ort verkauft werden können. Mit dem modularen Vertical-Farming-System hat das Berliner Agrotech-Start-up die Landwirtschaft in die Stadt geholt. Mittlerweile ist das 2013 gegründete Unternehmen mit seinen In-Store-Farmen in 50 Städten und elf Ländern präsent, vor allem in Europa und Nordamerika.
Expansion in den Asien-Pazifik-Raum und den Nahen Osten
Nun hat das Urban-Farming-Unternehmen umgerechnet 177 Mio. Euro in einer Series-D-Finanzierungsrunde eingesammelt und kann weiter expandieren. Mit dem frischen Kapital will Infarm sein Netzwerk aus vertikalen Farmen in den USA, Kanada, Japan und Europa weiter ausbauen sowie neue Märkte im Asien-Pazifik-Raum und dem Nahen Osten erschließen. An dem Millionen-Investment sind sowohl bestehende als auch neue Investoren beteiligt. Darunter die Qatar Investment Authority (QIA), die die Expansion des Unternehmens in Länder des Nahen Ostens unterstützen wird, wie Infarm in einer Pressemitteilung verkündet.
Infarm baut in Katar Growing-Center
„Ein globales Netzwerk unserer klima-resilienten vertikalen Farmen aufzubauen ist eine zentrale Aufgabe bei Infarm“, so Erez Galonska, Mitbegründer und CEO von Infarm. „Diese strategische Investition wird unsere rasche globale Expansion sowie unsere Forschungs- und Entwicklungstätigkeit unterstützen, damit wir in Europa, Asien, Nordamerika und im Nahen Osten noch mehr Pflanzensorten nah am Verbraucher produzieren können.“
Nach den In-Store-Farmen hat das Berliner Start-up mit dem sogenannten Growing Center ein neues Flaggschiff etabliert. Sie bestehen aus mehreren Vertical-Farming-Modulen, die jeweils einer Anbaufläche von etwa 10.000 m2 entsprechen sowie einem Distributionszentrum, das die schnelle Belieferung von Supermärkten gewährleistet. „Wir sehen die vertikale Landwirtschaft als eine Möglichkeit, die Ernährungssicherheit überall auf der Welt zu verbessern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Infarm beim Aufbau ihres ersten Growing Centers in Katar, das zur Ernährungssicherheit und zur wirtschaftlichen Diversifizierung von Katar beitragen wird”, so Mansoor bin Ebrahim Al-Mahmoud, CEO von QIA.
Bis 2030 gesamtes Obst-und Gemüsesortiment im Angebot
Aktuell betreibt Infarm mehr als 17 Growing Center und über 1.400 In-Store-Farmen für weltweit 30 Lebensmittelhändler. 75 verschiedene Kräuter-, Salat- und Blattgemüsesorten werden derzeit produziert. Doch schon im nächsten Jahr will das Berliner Start-up, das mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet wird, das Angebot um 40 Nutzpflanzen erweitern, darunter Pilze, Cherrytomaten, Erbsen und Erdbeeren. Bis 2030 plant Infarm, seine globale Marktpräsenz auf 100 Growing Center in 20 Ländern auszudehnen und dann das gesamte gängige Obst- und Gemüsesortiment im Angebot zu haben.
bb