Frisches Kapital für BIO-LUTIONS

Frisches Kapital für BIO-LUTIONS

Das Cleantech-Start-up BIO-LUTIONS hat weitere 2,7 Mio. Euro eingeworben und kann nun den Ausbau der Produktion von nachhaltigen Verpackungen und Einwegprodukten weiter vorantreiben.

Aus Ananasblättern und anderen Agrarresten macht Bio-Lutions innovative und umweltfreundliche Verpackungen
Aus den Fasern von Pflanzenresten - hier von der Ananas - lassen sich kompostierbare Verpackungen herstellen.

Es ist ein klarer Vertrauensbeweis der Bestandsinvestoren: Delivery Hero und weitere Aktionäre investieren 2,7 Mio. Euro in das Wachstum des Cleantech-Start-ups BIO-LUTIONS. Damit will das Unternehmen mit Sitz in Hamburg den Produktionsstandort Schwedt ausbauen. Der Hersteller nachhaltiger Verpackungen und Einwegprodukte auf Basis von Agrarreststoffen rechnet mit einer rasant steigenden Nachfrage, wenn Mitte dieses Jahres das EU-Verbot für Wegwerfartikel aus Kunststoff in Kraft tritt.

Regionale Produktion aus Agrarreststoffen

Das 2017 gegründete Unternehmen verfolgt das Ziel, dezentral nachhaltige Alternativen zu Wegwerfgeschirr und anderen Einwegartikel zu produzieren. „Ich wollte ein ökologisch wertvolles Produkt kreieren, das sich dezentral und klimaschonend herstellen lässt. Deshalb haben wir uns auf pflanzliche Agrarabfälle als Rohstoff konzentriert“, sagte Gründer Eduardo Gordillo bioökonomie.de. Dabei ist ihm egal, ob es sich um Reisstroh, Bananenstämme oder Ananassträucher handelt.

Ökologisch und ökonomisch nachhaltig

Die patentierte Technologie basiert darauf, die Pflanzenteile mit einer Maschine zu sogenannten selbstbindenden nano- und mikrofibrillierten Fasern zu zermahlen. „Die Naturfasern lagern sich ähnlich wie bei einem Klettverschluss selbst aneinander an, man muss nur etwas Wasser dazu geben“, erläuterte Gordillo. Es entsteht ein Faserbrei, der sich in vielfältige Formen pressen lässt – von der Gemüseverpackung bis zum Teller. Der Prozess spart Wasser und Energie und kommt ohne Chemikalien und Zusätze aus, wie sie in der Zellstoffindustrie üblich sind. Die Produkte sind kompostierbar oder sie können klimaschonend verbrannt werden. „Da wir unsere Rohstoffe vor Ort beziehen und lokal produzieren können, ist unser Verfahren sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig“, betonte Gordillo. Gleich mehrfach gab es für das innovative Material Innovations- oder Nachhaltigkeitspreise.

Weitere Finanzierungsrunde geplant

2018 begann die Produktion am ersten Fertigungstandort, Bangalore. Nach einer erfolgreichen Serie-A-Finanzierung im Jahr 2019 errichtete das Unternehmen 2020 seinen ersten deutschen Standort in Schwedt. Mit der jüngsten Pre-Serie-B-Finanzierungsrunde soll dieser Standort nun schnell wachsen. Auch die Serie-B-Finanzierungsrunde ist noch für 2021 angesetzt.

bl