European Forest Institute in Bonn legt los
Der neue EFI-Standort in Bonn ist offiziell eröffnet worden. Experten werden sich hier vor allem mit der Widerstandsfähigkeit von Wäldern befassen.
Unsere Wälder müssen den unterschiedlichsten Aufgaben als Rohstofflieferanten und Naherholungsgebiete gerecht werden und zugleich immer widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse sein. Genau mit dieser Widerstandsfähigkeit von Wäldern und dem Wissenstransfer für den europäischen Wald wird sich das neue Büro des European Forest Institute (EFI) vorrangig beschäftigen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat dieses am 29. August am Bonner UN-Campus eröffnet.
Internationaler Austausch von Wissen
Das EFI dient vor allem dem Austausch von Know-how und Erfahrungen auf internationaler Ebene. "Wald und Holz sind wichtige Bestandteile für gutes Leben und Arbeiten auf dem Land. Gleichzeitig erfüllen Wälder unersetzbare globale Funktionen, so für den Schutz des Klimas und der Lebensräume aber auch als Quelle nachwachsender Rohstoffe für die Menschheit", sagte Schmidt. Um all dies bestmöglich miteinander zu verbinden, brauche es den Austausch von Know-how und Erfahrungen auf internationaler Ebene. "Mit seinem forstwissenschaftlichen Sachverstand hilft das EFI, auch die europaweite Waldschutzdiskussion zu versachlichen", so der Bundesagrarminister.
Intelligente und nachhaltige Nutzung
Ein Aufgabenschwerpunkt des EFI: die Widerstandsfähigkeit von Wäldern. Vor allem die steigende Anzahl an Waldbränden besonders in Südeuropa bestätigt die Notwendigkeit dieser Untersuchungen. Gefragt sind intelligente und effiziente Konzepte, um Wälder auch in Zukunft zu bewahren und zugleich nachhaltig nutzen zu können. Das EFI wird somit einen wertvollen Beitrag leisten, die europäischen Wälder zu erhalten und widerstandsfähiger gegen Schadursachen wie dem Klimawandel zu machen.
Hauptsitz in Finnland
Das EFI ist eine internationale Organisation mit Hauptsitz in Finnland und regionalen Büros in Barcelona, Bordeaux und seit März 2017 auch in Bonn. Es wird getragen von 28 europäischen Zeichnerstaaten und hat circa 115 Mitgliedsorganisationen. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern forscht EFI zu allen Aspekten von Wäldern. Die Arbeit reicht dabei von den ökologischen Grundlagen bis hin zur wirtschaftlichen Nutzung der Wälder. Zudem unterstützt das EFI die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis und sorgt dafür, dass politische Entscheidungsträger einen direkteren Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen haben.
Der Standort des EFI-Büros in Bonn ist auf dem Campus der Vereinten Nationen angesiedelt. Somit ergänzt das EFI vor Ort das Spektrum der internationalen Organisationen und Forschungseinrichtungen in Bonn, die sich mit Nachhaltigkeits- und Umweltfragen beschäftigen. Die Bundesregierung, das Land Nordrhein-Westfahlen sowie die Stadt Bonn unterstützen aktiv den Bonner Sitz des EFI. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) trägt die Kosten für Miete und Grundversorgung der Liegenschaft für die nächsten zehn Jahre und gewährt eine jährliche Grundfinanzierung für diesen Zeitraum. Zudem wurden mit dem EFI bereits Projekte im Wert von 1,6 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre vereinbart.
jmr