Europäisches Waldinstitut startet in Bonn
Zuwachs in Bonn: ein Ableger des European Forest Institute hat seine Arbeit aufgenommen. Hier werden Fragen zum europäischen Wald erforscht und Politikberatung betrieben.
Der Wald als Ressource und vielseitiges Ökosystem verspricht zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Diese lassen sich leider nicht immer alle miteinander vereinen. Deshalb ist es um so wichtiger, intelligente Konzepte zu entwickeln, damit unsere Wälder auch in Zukunft als Ökosystem und Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben, und zugleich nachhaltig genutzt werden können.
Die Politik zum Thema Wald unterstützen
Hier setzt das European Forest Institute (EFI) an. Das europäische Waldinstitut ist eine internationale Organisation mit Hauptsitz in Finnland und weiteren Niederlassungen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. EFI forscht rund um das Thema Wald, sammelt die wissenschaftliche Erkenntnisse aus der europäischen Forschung, und unterstützt damit die politischen Entscheidungsträger bei allen Fragen zu dem Thema.
Seit dem 21. März – dem internationalen Tag des Waldes – hat das EFI nun auch einen Sitz auf dem Campus der Vereinten Nationen in Bonn. Ab sofort wird es von hier aus die internationale Forschung bezüglich des Waldes in Europa koordinieren, und die europäische Politik beraten.
Nachhaltigkeitspolitik am Standort Bonn
Durch diesen Schritt kann die Stadt Bonn seine Bedeutung als Standort für die internationale Nachhaltigkeitsforschung weiter ausbauen. Vom Forest Stewardship Council (FSC), das sich mit der nachhaltigen Nutzung von Wäldern beschäftigt, bis hin zum Klimasekretariat der Vereinten Nationen gibt es bereits mehrere relevante Institutionen in Bonn.
Die Eingliederung des EFI in den Bonner UN-Campus wurde auch vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt betonte, wie wichtig das EFI gerade für Deutschland ist: „Unsere nachhaltige Forstwirtschaft genießt weltweit hohes Ansehen. Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald zusammen mit einer verstärkten Verwendung von Holzprodukten ist für das Erreichen unserer globalen Klimaziele essenziell."
Schützen und nützen kombinieren
In Bonn wird in Zukunft untersucht, wie widerstandsfähig die Wälder beispielweise dem Klimawandel gegenüber sind, und gleichzeitig weiterhin wichtigen Nutzen für die Menschen erbringen können. Abgesehen von der Stabilität der Wälder stellt sich für die Forstwirtschaft Europas auch die Frage, wie die wirtschaftliche Nutzung des Waldes künftig am besten mit dem Schutz der Vielfalt von Tieren und Pflanzen vereinbart werden kann. Dazu wird EFI von Bonn aus auch das vor kurzem gegründete EU-weite Netzwerk "Integrate" unterstützen, das der Förderung des Erfahrungsaustauschs und der Forschung speziell auf dem Gebiet des Waldnaturschutzes dient.
jmr