Bioökonomie-Monitoring startet in nächste Phase

Bioökonomie-Monitoring startet in nächste Phase

Wie nachhaltig ist die Bioökonomie in Deutschland? Das nun gestartete Monitoring-Konsortium SYMOBIO 2.0 sichtet relevante Daten, analysiert und bewertet.

Wie nachhaltig die Bioökonomie Deutschlands ist, verrät das Monitoring

Die Bioökonomie kann einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten. Ein biobasiertes Wirtschaften ist aber nicht per se nachhaltig und es existieren in vielen Fällen Zielkonflikte. Maßnahmen und Prozesse müssen ständig beobachtet und hinterfragt werden, um den Weg in eine Bioökonomie nachhaltig zu gestalten und um Fehlentwicklungen vorzubeugen oder gegenzusteuern.

Für ein Monitoring der deutschen Bioökonomie wurde 2016 unter anderem das vom Bundesforschungsministerium geförderte Verbundvorhaben „Systemisches Monitoring und Modellierung der Bioökonomie", kurz SYMOBIO ins Leben gerufen. Hier haben die Forschenden im Laufe der Jahre Werkzeuge entwickelt, mit denen sich Wege in eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaft messen und bewerten lassen. Die wichtigsten Stoffströme in der Land- und Forstwirtschaft wurden hinsichtlich ihres ökologischen Fußabdruckes analysiert, damit verbundene nationale und globale Auswirkungen aufgezeigt und Lösungsansätze für Probleme benannt.

Ein Knotenpunkt für das Bioökonomie-Monitoring

Das im Januar 2022 gestartete Verbundvorhaben SYMOBIO 2.0 soll nun die Ergebnisse des Vorgängerprojekts präzisieren und erweitern und eine zentrale Plattform schaffen, die alle Informationen zum Bioökonomie-Monitoring bündelt. Koordiniert wird das Konsortium vom Center for Environmental Systems Research (CESR) an der Universität Kassel.

„SYMOBIO soll der Knotenpunkt für ein Monitoring der deutschen Bioökonomie werden“, sagt Projektleiter Stefan Bringezu. „Wir bereiten die Daten und Kernindikatoren anschaulich auf, bewerten sie und stellen Links zu weiterführenden Informationen bereit.“ Zur Erstellung eines einheitlichen Bildes der Bioökonomie nutzt das Forschungsteam Methoden wie Fußabdruckanalysen, Fernerkundung, Stakeholder-Befragungen, Fallstudien, Modellsimulationen und Patentanalysen.

Klare Kommunikation politisch relevanter Ergebnisse

Dabei betrachten die Forschenden in SYMOBIO nicht nur Deutschland, sondern nehmen eine globale Perspektive ein. Ein wichtiges Anliegen der Forschenden ist es, jene Ergebnisse, die politisch relevant sind, auch klar zu kommunizieren, wie Bringezu betont. „Wir müssen über das Niveau einer reinen Forschungsübersicht hinausgehen und Aussagen treffen, die über die Performanz der Bioökonomie und die Erfordernisse hinsichtlich der Nachhaltigkeit informieren.“

Schnittstellen zu anderen Monitoring-Systemen schaffen

Die Entwicklung der Landwirtschaft nimmt im Bioökonomie-Monitoring zwar eine besondere Stellung ein. Doch die Projektpartner verstehen das Monitoring als ein „lernendes System“. Daher soll es auch Schnittstellen zu anderen Monitoring-Systemen wie dem allgemeinen Rohstoffmonitoring und dem Monitoring der Energiewende geben sowie Nutzer mit einbezogen werden. An dem bis 2024 laufenden Vorhaben SYMOBIO 2.0 sind neben dem CESR weitere zehn deutsche Forschungsinstitute beteiligt:

Monitoring-Konsortium SYMOBIO 2.0

Center for Environmental Systems Research (CESR)
Kassel Institute for Sustainability
Fachgebiet Grünlandwirtschaft und nachwachsende Rohstoffe (GNR) der Uni Kassel
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS)
Öko-Institut
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)
GRAS Global Risk Assessment Services
ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

bb/pg