Biobasierte Polymerverdicker aus Rizinusöl

Biobasierte Polymerverdicker aus Rizinusöl

Partner aus Forschung und Industrie habe neue Synthesewege zur Nutzung pflanzlicher Polymerverdicker für Wälzlager-Schmierfette entwickelt, die damit fast zu 100 % biobasiert sind.

Samen Rizinus
Rizinusöl wird aus den Samen des tropischen Wunderbaums (Ricinus communis) gewonnen.

Ob Auto, Windrad oder Flugzeug: Damit eine Maschine reibungslos läuft, benötigt sie meist Schmiermittel, die jedoch traditionell auf fossilen Rohstoffen basieren. Im Projekt PolyBioFe haben Partner aus Forschung und Industrie Schmierfette hergestellt, die fast vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Im Fokus des Vorhabens stand vor allem die Entwicklung einer biobasierten Alternative von Polymerverdickern, die ein wichtiger Bestandteil von Schmierstoffen für Wälzlager sind. Daran beteiligt waren die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen), die Technische Universität Dortmund (TU Dortmund) und der Schmierstoffhersteller Carl Bechem GmbH.

Bei Verdickern unterscheidet man zwischen konventionellen Produkten auf Basis von Fettsäuren und polymeren Systemen. Diese polymeren Systeme besitzen zwar sehr gute technische Eigenschaften, bestehen aber bislang komplett aus fossilen Verbindungen. Bei der Herstellung biobasierter Alternativen setzte das Forschungsteam auf biobasierte Polyharnstoff-, Polyester- und Polyamidfette.

Biobasierte Hochleistungsschmierfette aus Rizinusöl

Im Rahmen des Projektes entwickelten Forschende der TU Dortmund Synthesewege zur Gewinnung dieser Polymersysteme und charakterisierten deren Eigenschaften. Der Schmierstoffhersteller Carl Bechem übertrug diese Synthese vom Labor- in den Technikumsmaßstab und stellte aus Rizinusöl industrielle Schmierfette für Hochtemperatur- und Lebensdauerschmierungen von Wälzlagern her. Rizinusöl ist ein pflanzlicher Rohstoff, der aus dem Samen des tropischen Wunderbaumes gewonnen wird. Für die Tests der neuen Formulierungen war die RWTH Aachen zuständig.

Upscaling der Fettsynthesen auf andere Fette übertragbar

Den Forschenden zufolge sind die im Projekt erarbeiteten Methoden für das Upscaling der Fettsynthesen sowie die Bewertung der Formulierungen auch auf andere biobasierte Fette übertragbar. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

bb