Berliner Foodtech Formo sammelt 61 Millionen US-Dollar ein

Berliner Foodtech Formo sammelt 61 Millionen US-Dollar ein

Der Einzelhändler REWE gehört zu den neuen Investoren des Berliner Start-ups Formo: Im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde hat das auf tierfreie Käsealternativen spezialisierte Unternehmen frisches Kapital eingesammelt.

Bioreaktor von FORMO
In diesem Bioreaktor stellt FORMO mithilfe von Mikroorganismen bioidentische Milchproteine her.

Das Berliner Foodtech-Start-up Formo kann einen weiteren Erfolg melden: Nach dem Verkaufsstart der ersten veganen Käsealternativen Anfang September konnte der Fermentationsspezialist die REWE Group als neuen Investor gewinnen. Wie das Handelsblatt berichtet, war der Einzelhändler an einer kürzlich vermeldeten Serie-B-Finanzierungsrunde beteiligt, bei der Formo frisches Kapital in Höhe von 61 Mio. US-Dollar einwerben konnte. Insgesamt hat Formo damit 117 Mio. US-Dollar eingesammelt.

Eine der höchsten Foodtech-Finanzierungsrunden in diesem Jahr

An dem Investment waren neben REWE auch frühere Investoren wie Foodlabs und EQT Ventures beteiligt. Es sei eine der höchsten Kapitalrunden für ein deutsches Foodtech-Unternehmen in diesem Jahr, schreibt das Handelsblatt. Mit dem frischen Kapital will Formo demnach auch die Internationalisierung vorantreiben. Neben Österreich und der Schweiz will das Unternehmen in weitere Länder expandieren.

Seit Anfang September sind die ersten tierfreien Käseprodukte von Formo bei Metro und REWE erhältlich. Neben der Frischkäsealternative „Frischhain“ gibt es auch einen veganen Camembert. Zur Herstellung der veganen Käseprodukte werden Proteine aus dem Koji-Pilz verwendet. Es handelt sich um den Fadenpilz Aspergillus oryzae. Formo verwendet nicht die Biomasse des Pilzes, sondern spezielle Proteine, die der Pilz per Mikrofermentation erzeugt. Laut Formo kommt das Protein dem Milchprotein sehr nahe. 

Der schnelle Weg zum Markt

Mit der Nutzung des Koji-Pilzes hat das Berliner FoodTech-Start-up zudem einen Weg gefunden, seine veganen Käsealternativen schnell auf den Markt zu bringen. Anders als durch Präzisionsfermentation hergestellte bioidentische Milchproteine wird der Koji-Pilz und daraus fermentierte Produkte seit langem als Lebensmittel verwendet und ist damit kein neues Lebensmittel, das nach der Novel-Food-Verordnung von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassen werden muss.


 bb/pg