Aufwind für AG-Tech-Start-ups

Aufwind für AG-Tech-Start-ups

Im neuen Inkubator Rootcamp in Hannover unterstützen der Düngemittelhersteller K+S und das Leipziger Spinlab HHL junge AG-Tech-Start-ups bei der Umsetzung ihrer Ideen.

Im Rootcamp-Inkubator bekommen Start-ups aus der AG-Tech-Branche Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen.

Innovationen aus der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie voranzutreiben, ist das Ziel von Rootcamp. Hinter dem in Hannover neu gegründeten Agri-Inkubator stehen der Kasseler Düngemittelproduzent K+S sowie das Leipziger Spinlab HHL. Mit Unterstützung von Experten sollen hier nationale und internationale Start-ups aus dem Bereich Agrartechnologie in Kooperationsprojekte mit Unternehmen vermittelt werden. „Wir wollen Einfluss nehmen in die industrielle Produktion von K+S“, sagt der Manager von Rootcamp, Philipp Rittershaus, im Gespräch mit bioökonomie.de.

Ideen von Aquakultur bis Bodenmanagement gefördert

Ende November ist der erste Pitch gestartet. Rittershaus zufolge gab es insgesamt 140 Anmeldungen mit jeweils „großem Kooperationspotenzial zu K+S“. Fünf davon haben es in die erste Runde geschafft, darunter Start-ups aus Deutschland, Schweden und Serbien. So entwickelt das Start-up Aquapurna mit Unterstützung von K+S ein innovatives Konzept zum Aufbau einer skalierbaren Produktion von regional gezüchteten Garnelen für den europäischen Markt. Be-Grow arbeitet an einem neuen Hydrogel, das die Wirksamkeit der im Dünger enthaltenen Nährstoffe erhöht sowie Wasser speichert und es den Pflanzen während der trockenen Sommerzeit zur Verfügung stellt. PlasticFri aus Schweden tüftelt wiederum an einer Technologie zur Herstellung von Folien aus landwirtschaftlichen Reststoffen, und SmartCloudFarming aus Berlin will sein KI-basiertes Bodenmanagement-Programm weiterentwickeln, das eine Fernüberwachung des Bodens ermöglicht. Auch die vom Start-up Cropt aus Serbien anvisierte Software zur Düngemittelempfehlung setzt auf künstliche Intelligenz.

Kooperationsprojekte planen

Das Accelerator-Programm Rootcamp ist in zwei Phasen gegliedert und hat eine Laufzeit von drei bis zwölf Monaten. Kern der ersten Phase – neben Workshops und Coaching – ist Rittershaus zufolge die Erarbeitung eines Kooperationsprojektes zwischen Start-up und Unternehmen. Das Ziel: „Wir wollen Ideen und Projekte im Umfeld von K+S ansiedeln“, erklärt der Rootcamp-Manager.

Darüber hinaus erhalten die Start-ups eine finanzielle Unterstützung von bis zu 55.000 Euro, werden von Experten bei der Geschäftsentwicklung unterstützt, profitieren vom Austausch mit Kunden, Experten und Investoren sowie von der kostenlosen Nutzung der Räume. 

Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Agri-Inkubator Rootcamp

Von der Teilnahme am Programm profitieren demnach nicht nur die Start-ups, sondern auch die Industriepartner. „Künftig sollen sich aber auch andere Firmen dem Programm anschließen.“ Denn je mehr Unternehmen sich beteiligen, so Rittershaus, desto mehr Start-ups können gefördert werden.

Rootcamp plant zweiten Batch

Um eine Aufnahme in das Accelerator-Programm können sich neben Technologie-Start-ups aus dem Agrar- und Nahrungsmittelbereich auch junge Unternehmen aus relevanten Bereichen bewerben. Der nächste Batch ist schon in Planung. Erste Anmeldungen dafür gibt es bereits. Über die Plattform F6S können sich Start-ups jeder Zeit für ein Accelerator-Programm wie Rootcamp bewerben.

bb