Neue Farben für Weihnachtssterne

Neue Farben für Weihnachtssterne

Weihnachtssterne sind nicht nur schön anzuschauen, sondern auch robust. Züchter kreieren immer neue Farbvarianten der beliebten Zierpflanze.

Weihnachtsstern
Wie wäre es mit einem milden Cremeton mit getönten Blattadern - der Weihnachtsstern ist die zweitbeliebteste Zierpflanze der Deutschen.

Ob Rot, Pink, Rosa oder Weiß: Der Weihnachtsstern, auch unter dem Namen Poinsettie bekannt, ist nach der Orchidee die beliebteste Zimmerpflanze in Deutschland und das, obwohl Euphorbia pulcherrima hierzulande vorwiegend zum Weihnachtsschmuck gehört. Etwa 32 Millionen Exemplare werden der Marketinginitiative der europäischen Weihnachtssternzüchter, Stars for Europe, zufolge jährlich in Deutschland verkauft. Mehr als 700 Gärtnereien und Pflanzenbetrieben produzieren hierzulande Weihnachtssterne.

In der Natur ist der Christ- oder Adventstern, wie das Gewächs auch genannt wird, ein mehrjähriger immergrüner Strauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Die Pflanze, die ursprünglich aus Mexiko und Südamerika stammt, wird hierzulande ausschließlich in Gewächshäusern kultiviert und ist eher kleinwüchsig. Beliebt ist sie vor allem wegen ihrer markanten farbigen Hochblätter, die auf Züchtungen zurückzuführen sind. Die eigentlichen Blüten sitzen in der Mitte der Blätter und sind klein und eher unspektakulär.

Warme Temperaturen machen weiße Blätter noch weißer

Trotz zahlreicher Neuzüchtungen: Der rote Weihnachtsstern ist zur Weihnachtszeit am meisten gefragt, 80% der gekauften Weihnachtssterne sind klassisch rot. Doch auch die weißen Exemplare, die durch zufällige Mutationen im Erbgut entstehen, werden immer beliebter. Diesem Trend folgend haben Züchter der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim bei Würzburg untersucht, welchen Einfluss die Temperatur im Gewächshaus auf die Reinheit der weißen Hochblätter hat. Das Ergebnis: Je wärmer es ist, desto weißer ist das Weiß. Temperaturen bei 20 Grad Celsius sind zum Kultivieren der weißen Weihnachtssterne demnach ideal. Dann gibt es so gut wie keine Farbbeimischungen.

Damit pünktlich zur Adventszeit die Weihnachtssterne im Handel sind, muss mit der Aufzucht bereits im Sommer begonnen werden. Vor allem die Züchtung farblich ausgefallener Exemplare ist langwierig. Die LWG-Forscher haben daher hinterfragt, inwiefern bei der Zucht der weißen Christsterne im Gewächshaus Energie eingespart werden kann. Tests zeigten: Schon drei Grad weniger führten zu einer Energiekosteneinsparung, ohne dass Wachstum und Farbreinheit der weißen Spezies gefährdet waren.  

Helle und warme Standorte bevorzugt

Fest steht: Euphorbia pulcherrima ist mehr als nur eine Weihnachtspflanze. Sie ist robust und langlebig, und kann bei richtiger Pflege bis zur nächsten Weihnachtszeit grünen. Die Pflanzen lieben helle und warme Standorte. Bei Temperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius fühlt sie sich am wohlsten. Auch ein leichter Rückschnitt tut ihr gut. Zugluft, Kälte und zu viel Nässe mag sie dagegen nicht. Ab Mitte Oktober sollte man Experten zufolge dem Weihnachtsstern jedoch sechs bis acht Wochen etwas Ruhe gönnen und mit einem Karton abdecken, damit er nicht mehr als elf Stunden Licht bekommt. So trägt der Christstern pünklich zum Advent wieder sein buntes Blätterkleid.

bb