Millionen für Hallenser Forscher

Millionen für Hallenser Forscher

Am Wissenschaftscampus Halle wurden die neuen Verbundprojekte zur pflanzenbasierten Bioökonomie vorgestellt. Sie werden von Leibniz-Gemeinschaft und EU mit 1,6 Mio. Euro gefördert.

Gerstenfeld
Welche genetischen Faktoren setzen Gerste unter Stress? Forscher suchen jetzt die Antwort darauf.

Die zukünftige Ernährungssicherung gilt als eine der größten Herausforderungen der Zukunft. Die Entwicklung leistungsstarker und klimatoleranter Pflanzen steht daher im Zentrum der weltweiten Forschung. Am Wissenschaftscampus Halle (WCH) sind in diesem Jahr sieben neue Verbundprojekte gestartet, in denen die Pflanzenzüchtung im Fokus steht. Die Vorhaben werden mit insgesamt 1,6 Mio. Euro vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Leibniz-Gemeinschaft gefördert.

Getreidezüchtung optimieren

In einem der Verbundprojekte geht es um die Entwicklung einer Gersten-Epigenom-Plattform, die Züchtern als Werkzeug für neue resistente Getreidesorten dienen soll. Die Forscher wollen epigenetischen Kontrollfaktoren bei Getreidepflanzen aufspüren, die die pflanzliche Leistungsfähigkeit bei Stressbedingungen absichern. Um die Ergebnisse der Forschung möglichst schnell in die Praxis zu bringen, arbeiten die Wissenschaftler mit dem Unternehmen Saaten-Union Biotec GmbH zusammen. Die Epigenom-Plattform soll langfristig bei der Optimierung von Züchtungsstrategien eingesetzt werden. Das Projekt AgriMyths wiederum beschäftigt sich mit landwirtschaftlichen Mythen aus ethischer und agrarökonomischer Sicht. Weitere Projekte erforschen die Stresstoleranz von Nutzpflanzen oder die Gewinnung von biobasierten Chemikalien aus Holz.

Praktikable Lösungsansätze für die Zukunft

„Durch die zukunftsweisenden Verbundforschungsprojekte unter dem Dach des WCH wird Wissen geschaffen, um künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen mit praktikablen Lösungsansätzen zu begegnen“, erklärte Sachsen-Anhalts Wissenschafts-Staatssekretär Armin Willingmann bei der Vorstellung der Vorhaben Anfang November.

In den auf drei Jahre angelegten Projekten arbeiten jeweils Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Hochschule Anhalt mit Forschern der regionalen Leibniz-Institute für Pflanzenbiochemie, der Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung und der Agrarentwicklung in Transformationsökonomien sowie dem Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse zusammen.

bb