Land-/Forstwirtschaft

Rostocker Allianz entwickelt kultiviertes Schweinefleisch

Um die wachsende Bevölkerung auch in 20 Jahren noch ernähren zu können, suchen Forschende seit langem nach Alternativen zu bestehenden Produktionsmethoden. Eine vielversprechende Option könnte im Labor kultiviertes Fleisch sein. Dafür werden einem Rind oder Schwein Muskelstammzellen entnommen und mithilfe von Zell- und Gewebekulturtechniken vermehrt. Die Forschung auf diesem Gebiet läuft weltweit auf Hochtouren. Vor allem Start-ups wie Innocent Meat aus Rostock gelten hier als Innovationstreiber.

„Wir zwingen Mikroalgen, wertvolle Signalstoffe auszuscheiden“

Böden sind eine lebenswichtige Ressource und unverzichtbar für Ökosysteme, Klima und Menschen. Doch die industrielle Landwirtschaft und die Folgen der Klimakrise setzen die Böden zunehmend unter Druck. Die Folge: Fruchtbare Böden werden immer knapper. Studien zufolge sind in der EU mehr als 60 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen degradiert. Omar Khalaf vom Berliner Start-up Alganize will etwas dagegen tun.

Aus Gülle wird Biomethan: Im Münsterland entsteht Gemeinschaftsanlage

Etwa 9.000 Biogasanlagen gibt es in Deutschland. Doch nur in wenigen Anlagen werden ausschließlich tierische Exkremente wie Gülle und Mist als Dünger verwertet. Ein Grund: In der Landwirtschaft gibt es viele kleine und mittlere Betriebe, wo nur geringe Mengen an sogenanntem Wirtschaftsdünger anfallen und eine eigene Biogasanlage zu kostspielig ist. Doch Gülle und Mist sind wertvolle Reststoffe, deren Verarbeitung die Methanemissionen in der Landwirtschaft und damit die Klimabilanz erheblich verbessern könnte.

Mehr Leguminosen auf Europas Feldern

Leguminosen wie Erbsen und Soja sind nicht nur wertvolle Proteinquellen zur Herstellung von Lebens- und Futtermitteln. Sie sind auch wichtige Helfer, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Ihre Fähigkeit, mithilfe von Bakterien über die Wurzeln Stickstoff aus der Luft zu binden, macht Hülsenfrüchte zu einem natürlichen Bodenverbesserer. Doch der Anbau solcher Eiweißpflanzen ist noch immer eine Nische in Deutschland und in der EU. Das soll sich ändern.

Neue Strategien im Weizenanbau gefordert

Weizen gehört zu den wichtigsten Nahrungspflanzen und liefert nach Mais die weltweit größten Ernteerträge. Viele Lebensmittel vom Brot über Pizza bis hin zum Bier werden aus dem Getreide hergestellt. Doch Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen sorgen immer wieder für Ernteverluste – auch beim Weizen. Landwirtinnen und Landwirte versuchen schon heute, die Nahrungspflanzen per Düngung mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff zu versorgen und die Weizenerträge zu sichern.

Stabilere Erträge durch sanfte Grünland-Bewirtschaftung

Mehr als ein Viertel der Erdoberfläche besteht aus Wiesen und Weiden. Das Grünland ist nicht nur Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Es ist auch ein wichtiger Kohlenstoffspeicher und bedeutend für die Nahrungsmittelproduktion. Doch wie steht es um die Zukunft dieses Ökosystems? Welche Folgen hat der Klimawandel für das Grünland und welche Rolle spielt dabei die Art der Landnutzung? Antworten liefert eine Studie vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig.

Mit Acker-Unkraut Pflanzenschädlinge bekämpfen

Der Anbau von Reinkulturen wie Mais ist nicht immer umweltfreundlich. Ein kombinierter Anbau mit Leguminosen wie Erbsen und Bohnen gilt seit langem als vielversprechender Ansatz, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen. Doch auch die oft ungeliebten Unkräuter, die sich auf Weizen- und Gerstenfeldern tummeln, können einen positiven Effekt für den Ackerbau haben. Das ist das Ergebnis eines zweijährigen Feldexperiments der Universität Bonn.

Klimafolgen mit Daten aus Pflanzen-App ableiten

Ob Knospenbildung, Blattaustrieb, Blüten- oder Fruchtbildung: Die Entwicklung einer Pflanze wird von den Jahreszeiten geprägt. Doch der Klimawandel und vor allem höhere Temperaturen haben in den vergangenen Jahren vielerorts den Lebenszyklus von Pflanzen verschoben. Solche phänotypischen Veränderungen im großen Stil zu erfassen, ist für Forschende essenziell, um Rückschlüsse auf die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen zu ziehen.

Permakultur: Bessere Böden, mehr Artenvielfalt

Abseits von Monokulturen, Pestiziden und schweren Landmaschinen hat sich in den 1970er mit der Permakultur weltweit ein naturnahes Bewirtschaftungskonzept als Gegenstück zur konventionellen Landwirtschaft etabliert. Auch in Deutschland wird das ökologische Agrarmodell seit Jahrzehnten von einigen Landwirtinnen und Landwirten praktiziert. Auf Permakulturflächen werden beispielsweise Äcker durch Bäume und Sträucher ergänzt. Auf mineralische Dünger oder Pestizide wird verzichtet und die Haltung von Nutztieren wird in den Anbau von Feldfrüchten integriert.

Baumpilz mit eigenen Bakterien bekämpfen

Ob Möbel, Parkett oder Musikinstrumente: Das Holz der Esche wird wegen seiner guten Eigenschaften seit Jahrhunderten geschätzt und vielseitig genutzt. Doch der Bestand schrumpft, weil ein Pilz dem Baum den Garaus macht. Seit Beginn der 1990er Jahre werden regelmäßig Triebe und Äste gewöhnlicher Eschen von dem Pilz Hymenoscyphus fraxineus befallen, der den Baum schwächt und schließlich absterben lässt. Eine wirksame Lösung gegen das Eschentriebsterben gibt es bisher nicht.