Pharma

Gesundheitssektor soll grüner werden

Mit einem Anteil von 4,4% an den globalen Treibhausgasemissionen schadet der Gesundheitssektor dem Klima sogar mehr als der Flugverkehr. Mit knapp 70% ist es vor allem der Einkauf, der die Emissionen in den Krankenhäusern beeinflusst. Hinzu kommt der Anspruch, Lieferketten nachhaltig zu gestalten sowie Menschenrechte und Umweltstandards einzuhalten. Um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und grüne Beschaffungen im Gesundheitswesen zu stärken, hat das Netzwerk „Zukunft Krankenhaus-Einkauf“ die Aktion „ZUKE GREEN“ gestartet.

„Myxobakterien haben einen faszinierenden multizellulären Lebensstil“

Myxobakterien sind weitverbreitete Bodenbakterien mit dem Talent, eine Vielzahl von Naturstoffen zu produzieren – und das praktisch überall: im Meer genauso wie im Boden oder im Kompost. Rolf Müller gehört zu den Pionieren der myxobakteriellen Wirkstoffforschung und wurde dafür unlängst mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet. Seine Passion ist die Suche nach Naturstoffen mit innovativen Wirkweisen, um Infektionskrankheiten zu behandeln. Im Fokus stehen dabei auch Substanzen für neue Antibiotika.

Bioschutzmantel für Zähne

Bei der Suche nach biokompatiblen Materialien für die Medizin sind Forscher um Werner E.G. Müller von der  Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Marinen Schwämme fündig geworden. In den ältesten Tieren der Erde entdeckten sie ein Biosilikat, das sich für neuartige medizinische Beschichtungen nutzen lässt – zum Beispiel für die Zahnmedizin oder bei Knochenimplantaten.

Mit Naturstoffen gegen bitteren Geschmack

Eine neue Generation von biologisch aktiven Inhaltsstoffen für gesunde Nahrungsmittel und Kosmetikprodukte – darauf hat es die strategische Allianz „Natural Life Excellence Network 2020“ (NatLifE 2020) abgesehen. In dem von der Zwingenberger Brain AG geleiteten Netzwerk haben sich 22 Partner aus Wirtschaft und Hochschulen zusammengetan, um Forschung, Entwicklung und Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen voranzutreiben.

Den guten Bakterien auf der Spur

In der Natur tummeln sich unzählige Mikroorganismen, die das Potenzial haben, der Gesundheit von Mensch und Tier Gutes zu tun. Zu den bekanntesten dieser unsichtbaren Gesundheitshelfer zählen die Milchsäurebakterien. Doch sie sind bei weitem nicht die einzigen.

Mit Hefen Wirkstoffe speichern und schützen

Vitamine sind das A und O einer gesunden Ernährung. Doch meist wird nur ein Bruchteil ihres Potenzials vom Körper tatsächlich aufgenommen. Denn ein Großteil der gesunden Moleküle geht bei Nahrungsaufnahme verloren. Das Berliner Biotechnologie-Unternehmen Organobalance hat nun ein Verfahren entwickelt, dass Wirkstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Fettsäuren auf sehr natürliche Weise speichert und schützt – und zwar mit einem Mantel aus ausgewählten Hefestämmen.

Mit winzigen Alginat-Fabriken zur Wundauflage

Alginate wirken wie eine Art Schwamm. Das aus Braunalgen gewonnene Biopolymer kann enorme Mengen an Keimen und Flüssigkeit aufnehmen und ist wegen seiner Fähigkeit zu Gelieren vor allem für medizinische Wundauflagen  gefragt. Doch die Qualität des aus Algen gewonnenen Alginats variiert, weil es stark von Umwelteinflüssen abhängig ist.

Schonend Keime von der Haut entfernen

Regelmäßiges Händewaschen ist der beste Schutz vor grassierenden Krankheitserregern. Doch Experten warnen vor einer übertriebenen Sauberkeit. Der Grund: bei einer aggressiven Reinigung werden nicht nur die unerwünschten Keime weggeschrubbt, sondern auch die guten Bakterien, die für eine gesunde Hautflora sorgen. „Wenn man sie zerstört, schafft man Platz für pathogene Stämme, die sich auf der Haut einnisten und zu Entzündungen führen können“, sagt Detlef Goelling, Forschungs- und Entwicklungsleiter bei der Berliner Organobalance GmbH.

Innovative Nährmedien für Zellfabriken

Zellen sind die lebenden Wirkstofffabriken der Pharmaindustrie. Auf ihrer Basis werden Biopharmazeutika wie Antikörper zur Behandlung von Krebs oder Rheuma produziert. Ausgangspunkt für eine solche Produktion ist die Entwicklung einer zuverlässigen und stabilen Produktionszelllinie. Zellen eines Produktionsorganismus werden dazu im Labor gentechnisch verändert und danach die Zellen mit den gewünschten Eigenschaften ausgewählt. Sie werden vereinzelt und dann vermehrt.