Konventionelle chemische Prozesse sind oft nicht besonders umweltfreundlich: Sie verlaufen bei hohen Temperaturen und Drücken, was viel Energie erfordert. Außerdem fallen meist Neben- oder Abfallprodukte an. Deshalb interessiert sich die Branche zunehmend für biokatalytische Alternativen, die zudem noch weit komplexere Moleküle ermöglichen. Dabei erfolgt die chemische Reaktion mit Hilfe von Enzymen, die hoch spezifisch und unter milden Bedingungen arbeiten.
Pharma
Millionen für Insektenforschung
Mit Millionen beschriebener Organismen sind Insekten eine der artenreichsten Gruppen in der Tierwelt. Ihr Potenzial für die Bioökonomie geht weit über gesunde Nahrungs- und Futtermittel hinaus. Am LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB) sucht ein Forscherverbund seit einigen Jahren in Insekten, Bakterien und Pilzen nach neuen Wirkstoffen für Medizin, Pflanzenschutz und Industrie.
Synthetische Biologie wird marktreif
„Die Synthetische Biologie hat in Deutschland einen schweren Stand“, sagt Nicolas Krink von der Deutschen Gesellschaft für Synthetische Biology (GASB).
Biobasierte Kosmetik
Pflanzliche Rohstoffe bilden seit der Frühzeit der Menschen eine wichtige Quelle für kosmetische Produkte. Das ist heute noch so, nur dass mit den Möglichkeiten der Biotechnologie auch Inhaltsstoffe nutzbar geworden sind, die sich noch vor wenigen Jahren nicht in der notwendigen Menge gewinnen oder herstellen ließen. Gleichzeitig ist die Branche bemüht, Inhaltsstoffe, die bislang auf petrochemische Verfahren zurückgehen, künftig aus biologischen Ressourcen zu gewinnen. Das verspricht mehr Nachhaltigkeit und neue Eigenschaften der Produkte.
Kovalevskaja-Preis an zwei Zellforscher
Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet in diesem Jahr sechs internationale Forschertalente mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis aus. Der Sofja Kovalevskaja-Preis ist einer der höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreise. Er wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Fünf Jahre lang können die ausgezeichneten Forscher mit dem Preisgeld von 1,65 Mio.
Im Fluss der Enzyme – Die Zukunft der Biokatalyse

Bei der Biokatalyse stellen Enzyme auf ergiebige Weise Wirkstoffe her, indem sie chemische Reaktionen beschleunigen. Am Institut für Biologische Grenzflächen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten Forscher unter der Leitung von Christof Niemeyer an der Zukunft des Verfahrens. Dort findet die Reaktion in Minireaktoren statt, die mit Mikrofluidik und selbst designten Nanomaterialien arbeiten. So können hochselektive Wirkstoffbausteine fortlaufend gewonnen werden.