Millionen für Insektenforschung

Millionen für Insektenforschung

Das Gießener Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB) wird drei weitere Jahre vom Landesprogramm LOEWE mit 5,8 Mio. Euro gefördert.

Der Totengräber-Käfer besitzt ein nützliches Sekret, das eine neue Quelle für antimikrobielle Wirkstoffe sein könnte.

Mit Millionen beschriebener Organismen sind Insekten eine der artenreichsten Gruppen in der Tierwelt. Ihr Potenzial für die Bioökonomie geht weit über gesunde Nahrungs- und Futtermittel hinaus. Am LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB) sucht ein Forscherverbund seit einigen Jahren in Insekten, Bakterien und Pilzen nach neuen Wirkstoffen für Medizin, Pflanzenschutz und Industrie. Daran beteiligt sind Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME), der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM).

Künftig werden die Wissenschaftler unter einem Dach auf dem noch jungen Feld der Gelben Biotechnologie die Insektenforschung vorantreiben. Vor drei Jahren wurde mit dem Bau des neuen LOEWE-Zentrums im Leihgesterner Weg in Gießen begonnen, aus dem eine eigenständige Fraunhofer-Einrichtung hervorgehen soll.

Aufbau der Fraunhofer-Einrichtung geht voran

Kurz vor Beginn des Einzugs ist die weitere Finanzierung nun gesichert. Das Land Hessen stellt dem Forschungsverbund in den kommenden drei Jahren insgesamt 5,8 Mio. Euro aus dem Landesförderprogramm LOEWE bereit. „Die Auslauffinanzierung wird den Übergang in die selbständige Fraunhofer-Einrichtung befördern und ist ein Zeichen der Anerkennung für das große Engagement aller beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Institutionen und Fachgebiete hinweg“, sagt JLU-Präsident Joybrato Mukherjee.

30 Mio. Euro haben die hessische Landesregierung und der Bund in den vergangenen Jahren in den Neubau investiert. „Mit der LOEWE-Förderung wurden die Grundlagen für einen internationalen Spitzenforschungsbereich geschaffen“, sagt ZIB-Koordinator Andreas Vilcinskas.

Ursachen des Insektensterbens erforschen

Die Erschließung von Insekten für neue Medikamente oder Materialien ist nur ein Schwerpunkt des neuen LOEWE-Zentrums. Zudem werden Methoden für die umweltschonende und nachhaltige Kontrolle von krankheitsübertragenden Insekten entwickelt sowie die Ursachen des Insektensterbens und Lösungen für die Erhaltung der Biodiversität in Agrarlandschaften erforscht.

bb