Chemie

Wie ein Mikroorganismus Phenol abbaut

Für die einen ist es ein Umweltgift, für die anderen Grundnahrung: Die organische Verbindung Phenol entsteht bei einer Reihe von Industrieprozessen als problematisches Nebenprodukt, doch manche Mikroorganismen können das für Menschen ätzende und organschädigende kristalline Pulver als Kohlenstoffquelle verwenden. Einer dieser Mikroorganismen ist die zu den Archaeen zählende Art Saccharolobus solfataricus, dessen Umgang mit Phenol nun ein Forschungsteam genau analysiert hat – denn das Potenzial, diesen Prozess industriell zu nutzen, ist groß.

Chemiepreis für nachhaltige Arzneiproduktion

An den Folgen der Malaria sterben jährlich noch immer etwa 650.000 Menschen – vor allem Kinder unter fünf Jahren. Obwohl es wirksame Medikamente gegen die Infektionskrankheit gibt, können sich viele diese Arzneimittel nicht leisten. Das könnte sich jedoch bald ändern. Ein Team um den Biochemiker Peter H. Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam hat ein chemisches Verfahren entwickelt, das die Herstellung des wichtigsten Malariawirkstoffes Artemisinin nicht nur nachhaltig, sondern auch preisgünstig macht.

Covestro setzt auf Biokosmetik

Die Kosmetikbranche boomt: Immer mehr Männer und Frauen jeden Alters setzen auf Cremes und Gele, um Haut und Haare zu optimieren oder zu schützen. Allerdings basieren noch immer viele Kosmetikprodukte auf fossilen Rohstoffen. Der Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen, Covestro, stellte soeben auf der Pariser Fachmesse Cosmetagora zwei neue nachhaltige Produkte vor: ein biobasiertes Haargel und eine bioabbaubare Sonnenlotion.

Wie Spinnenbeine an der Decke haften

Wer als Mensch an der Decke entlang laufen möchte, benötigt vermutlich Konrads Spezialkleber aus der Geschichte „Pippi Langstrumpf“ oder einen anderen technischen Trick. Einige Tiere verfügen jedoch von Natur aus über die Fähigkeit, die Schwerkraft zu besiegen, und können Wände oder Decken entlangkrabbeln. Am Beispiel der Jagdspinne haben deutsche Forscher untersucht, welche molekularen Strukturen den Tieren ermöglichen, die enormen mechanischen Belastungen dauerhaft auszuhalten, die auf deren winzige Hafthärchen wirken.

Evonik verdoppelt Wagniskapital

Mit 100 Mio. Euro hat der Spezialchemiekonzern Evonik 2012 das Geschäft mit dem Risikokapital gestartet und seinen ersten Wagniskapital-Fonds aufgelegt. So will sich das Essener Unternehmen den Zugang zu zukunftsweisenden Technologien und innovativen Geschäftsmodellen sichern. Insgesamt 25 Beteiligungen an Start-ups im Bereich Gesundheit, neue Materialien, Tierernährung und Spezialadditive gingen aus dem ersten Fonds hervor. Bis zu 5 Mio. Euro standen den Gründern für die Verwirklichung ihrer Ideen und ihren erfolgreichen Markteintritt zur Verfügung.