Wer an Brennstoffzellen denkt, hat nicht unbedingt gleich Bakterien vor Augen. Doch auch die Mikroorganismen benötigen Energie für ihren Stoffwechsel und gewinnen diese durch elektrochemische Prozesse. Überschüssige Elektronen geben die Einzeller dabei an ihre Umwelt ab. Diesen Umstand wollen sich Biotechnologen zunutze machen und damit mikrobielle Brennstoffzellen antreiben.
Prozess-, Verfahrenstechnik
Muschel-Superkleber für die Medizin
Sie sitzen fest verankert am Meeresgrund. Auch die peitschende Brandung an den Küsten kann ihnen wenig anhaben – Miesmuscheln. Das Geheimnis ihrer Widerstandfähigkeit liegt in den Füßen: Die Schalentiere stellen dort ein Protein her, das unter Wasser so gut klebt wie kein anderes Material. Egal ob Stein, Metall oder Kunststoff, der Muschelkleber haftet enorm effizient auf den unterschiedlichsten Oberflächen.
Strom aus Abwasser
Immer mehr Menschen auf dem Planeten bedeutet auch immer mehr Abfall und nicht zuletzt immer mehr Abwasser. Dessen herkömmliche Aufbereitung in Kläranlagen ist energetisch aufwendig und teuer. Nun gibt es einen neuen Ansatz, bei dem Bakterien im Fokus stehen.
Neues Förderprogramm für Textilforschung
Update 21.1.2021: Das Projektmanagement hat im Januar mitgeteilt, dass die Fristen für Acceleratorprojekte um einen Monat verlängert wurden. Wir haben unseren Bericht entsprechend aktualisiert.
Food-Innovation-Preis für Berliner Hochschulteams
Der TROPHELIA-Wettbewerb zeichnet jedes Jahr innovative Ideen im Bereich Lebensmittel aus. In diesem Jahr landeten Studierende der TU Berlin auf Bundesebene auf den Plätzen eins bis drei und räumten dazu noch einen Sonderpreis ab. Alle drei Teams waren mit veganen Produkten angetreten. Der Ideenwettbewerb wurde zum zehnten Mal vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. ausgerichtet.
Mikroben machen Salzstöcke als Endlager sicherer
Manche Mikroorganismen aus der Frühzeit des irdischen Lebens besitzen einen Schutzmechanismus gegen radioaktive Schwermetalle. Wissenschaftlerinnen des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) haben diesen Mechanismus nun erstmalig beschrieben und empfehlen, ihn bei der Sicherheitsbewertung möglicher Endlagerstätten für hochradioaktive Abfälle zu berücksichtigen.
Polnischer Konzern setzt auf Cellulose-Ethanol
Die zweite Generation der Biokraftstoffe wird aus Agrar-Reststoffen hergestellt, etwa Getreidestroh oder Chinaschilf. Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant AG hat dazu die sunliquid-Technologie entwickelt, ein biotechnologisches Verfahren, bei dem aus pflanzlichen Reststoffen Cellulose-Ethanol hergestellt werden kann. Im bayerischen Straubing betreibt Clariant eine Demonstrationsanlage der Lignocellulose-Bioraffinerie.
Biocarbonfasern ziehen gleich
Jetzt werden sie konkurrenzfähig: Schon länger ist es möglich, den wichtigen Hightech-Werkstoff Carbonfaser auch aus nachwachsenden Rohstoffen anstelle von Erdöl zu erzeugen. Doch die mechanischen Eigenschaften waren bislang dem Erdölpendant unterlegen. Dank eines Ultrahochtemperaturofens dürfte sich das nun ändern, wie Faserspezialisten des Potsdamer Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) jetzt berichten. Auf der Kunststoffmesse K in Düsseldorf wollen die Forscher vom 16. bis 23. Oktober 2019 erste Produkte und Vorstufen vorstellen.
Kläranlagen effizienter machen
Wenn Fabriken und Kommunen Wasser nutzen, wird es meist verschmutzt. Bevor es in die Umwelt zurückgelangen kann, durchläuft es daher in der Regel eine Kläranlage. Doch gerade für kleinere Kommunen stellen Kläranlagen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Der Ruhrverband erprobt daher im Sauerland ein neues Verfahren aus den Niederlanden, das durch eine clevere mikrobiologische Reinigung Flächenbedarf, Strombedarf und Betriebsaufwand deutlich verringert.
Hochwertige Kraftstoffe aus Abfällen
In der Luftfahrt, Schifffahrt und wohl auch auf der Straße: Herkömmliche Verbrennungsmotoren werden noch eine Weile eine Rolle im Transportwesen spielen. Um dennoch die Klimaschutzziele zu erreichen, dürfen die Kraftstoffe für diese Motoren nicht auf fossilen Rohstoffen basieren. Gleichzeitig sollen Biokraftstoffe nicht in Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermittelanbau stehen. Eine Möglichkeit sind Biokraftstoffe aus Rest- oder Abfallstoffen.