Agrarwissenschaften

Deutsche Lebensmittel sind Exportschlager

Die Agrarwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Bioökonomie. Mehr als 50% der Landesfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Lebensmittel aus Deutschland sind nicht nur innerhalb des Landes gefragt, sie sind auch ein Exportschlager. Weltweit steht Deutschland mit seinem Agrarexport an dritter Stelle. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) hat nun einen Bericht veröffentlicht, aus dem weitere Details hervorgehen.

Bund fördert Bioraffinerie-Forschung

Sie sind die Industrieanlagen der Bioökonomie: Bioraffinerien wandeln Biomasse wie beispielsweise Holz oder Abfälle der Papierindustrie in wertvolle Zwischenprodukte um, die dann als Ausgangssubstanzen für biobasierte Endprodukte genutzt werden. „Bioraffinerien sind Innovationstreiber einer zukünftigen biobasierten Wirtschaft und versprechen hohe Chancen für Wachstum und Beschäftigung“, so Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Bioraffinerien schaffen außerdem Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Erdöl und schonen Umwelt und Klima.

Nützliches Netzwerk eines Parasiten

Der Volksmund nennt sie Teufelszwirn, Hexenseide oder Kletterhur. Schmarotzerpflanzen der Gattung Cuscuta sind Parasiten und bei Landwirten nicht sonderlich beliebt. Sie winden sich über den Boden am Spross empor, saugen sich an den Pflanzen fest und entziehen ihnen Nährstoffe, Wasser und Kohlenhydrate. Ihr parasitisches Netzwerk kann so ganze Ernten vernichten.

Agrarexporte 2017: Daten und Fakten

Des Weiteren informiert der Agrarbericht über die Bedeutung des Exports für den landwirtschaftlichen Sektor, stellt die Aktivitäten des BMEL dar und zeigt Chancen und Potentiale des Agrarhandels auf. Der Exportbericht soll jährlich vorgelegt werden und quantitative wie qualitative Entwicklungstendenzen darstellen.

Ein Drittel der gesamten Agrarproduktion der deutschen Landwirtschaft wird exportiert. Der Anteil der Exporte am Gesamtumsatz der deutschen Ernährungsindustrie beträgt ebenfalls ein Drittel.

Bessere Agrardaten aus dem All

Satellitendaten spielen schon heute eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft. Sie helfen beispielsweise mit Wetterdaten und Informationen zu Bodenfeuchte und -beschaffenheit das Pflanzenwachstum und den Einsatz von Düngemitteln zu optimieren. Satellitendaten sind auch eine technische Voraussetzung für die sogenannte Präzisionslandwirtschaft („Precision farming“), bei dem präzise der Wasser-, Dünger-, und Pflanzenschutzmittelbedarf ermittelt wird und anschließend einzelne Pflanzen bedarfsgerecht versorgt werden.

Obstbaumholz als Energiequelle

Im Obst- und Weinanbau fallen jährlich große Mengen Schnittholz an. Bisher wurde die kostbare Biomasse nur wenig genutzt, weil weder das Bewusstsein noch die geeignete Technik vorhanden war. Diese Hürden abzubauen, war Aufgabe von Sonja Germer und ihren früheren Kollegen vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim.

Pestizid verwirrt Blattkäfer auf Partnersuche

Umweltschützer warnen seit Langem vor den Folgen des Einsatzes von Pestiziden für die Artenvielfalt. Wie dramatisch die Situation ist, zeigte kürzlich der Agrarreport des Bundesamtes für Naturschutz. Auch ökologisch bewirtschaftete Äcker haben mitunter darunter zu leiden, weil die Chemikalien vom Wind weitergetragen wird. Wie Pestizide auf Insekten wirken, die zufällig damit in Kontakt kommen, war bisher weitestgehend unklar.

Boden – Basis für nachhaltiges Wirtschaften

Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch den Boden als Ressource. Doch die intensive Landwirtschaft setzt den Böden durch Schadstoffeintrag, Bodenverdichtung und Artenschwund zu. Erosion und Bodenverarmung sind heute zwei der größten zu meisternden Herausforderungen, um die Ernährung der Menschheit auch zukünftig zu sichern. Ein nachhaltiger Umgang mit der endlichen Ressource Boden ist heute wichtiger denn je. 2015 haben die Vereinten Nationen (UN) das Jahr des Bodens ausgerufen.