Agrarwissenschaften

Obstfliegen in die Falle locken

Essigfliegen mögen bekannterweise Obst, genauer gesagt – faulige und matschige Früchte. Die Tiere sind zwar lästig, aber für die Landwirtschaft eher ungefährlich. Anders verhält es sich mit der Kirschessigfliege. Die aus Asien eingewanderte Spezies bevorzugt zum Ablegen ihrer Eier ausschließlich reifes und unversehrtes Obst und ist damit für Landwirte und Winzer längst zur Plage geworden. Klimawandel und Globalisierung haben dafür gesorgt, dass sich die Obstschädlinge hierzulande heimisch fühlen und rasant vermehren.

Bestäuber für Arzneikräuter gesucht

Bienen und Hummeln sind als Bestäuber wichtige landwirtschaftliche Gehilfen. Sie sichern das Überleben vieler Pflanzen und fördern gleichfalls die Biodiversität. Untersuchungen belegen auch, dass die Bestäubung durch Insekten einen wichtigen Einfluss auf Ertrag und Qualität von Obst und Gemüse hat. Im Obst- und Gartenbau werden die fliegenden Helfer daher seit Langem zur Ertragssteigerung genutzt. Einzelne Insektenarten wie etwa Hummeln werden für ihren Einsatz im Tomaten-Gewächshaus beim Versandhandel bestellt.

Mit Zuchtwerten schneller zu neuen Gerstensorten

Die Züchtung von Nutzpflanzen ist aufwendig. Bis zu zehn Jahre können vergehen, ehe nach einer Kreuzung und etlichen Selektionsschritten eine Zuchtlinie entsteht und als neue Sorte für den Ackerbau zugelassen wird. Gefragt sind neue Pflanzensorten mit vielen Talenten. „Am Ende muss die Sorte einen hohen Ertrag haben und ertragsstabil sein.

Pilz versorgt Pflanzen mit Phosphor

Phosphor ist ein essenzieller Nährstoff für Pflanzen. Allerdings ist er in vielen Böden nicht in ausreichenden Mengen vorhanden, sodass er entweder über Dünger zugefügt werden muss oder die Pflanzen nicht optimal wachsen können. Umso bedeutsamer sind die neuen Erkenntnisse von Forschern der Universität Köln: Sie haben einen bisher unbekannten Pilz entdeckt, der Pflanzen mit dem wichtigen Mineralstoff Phosphor versorgt. Vor allem im Hinblick auf begrenzte Bodenressourcen könnte diese Symbiose künftig eine enorme Hilfe für die Landwirtschaft sein.

Wie Pflanzen ihr Genom verdoppeln

Die Genomverdopplung ist ein Phänomen, das vor allem bei Pflanzen weit verbreitet ist. Eine Vervielfachung des Erbguts beider Eltern hat das Überleben vieler Pflanzen im Laufe der Evolution erst möglich gemacht. Durch die Vervielfachung der Chromosomensätze in einer Zelle, auch Polyploidisierung genannt, können sich Eigenschaften bei Pflanzen schneller ausprägen. Das Anpassungspotenzial der Pflanzen an Klimaveränderungen scheint für Forscher daher vielversprechend, auch hinsichtlich der Züchtung neuer Nutzpflanzen.

Wurzeln weichen Nässe aus

Der viele Regen in diesem Jahr hat Landwirte bundesweit um ihre Ernte bangen lassen. Felder standen unter Wasser und setzten Nutzpflanzen wie Raps und Weizen zu. Experten fürchten, dass solche Wetterextreme in Zukunft noch häufiger auftreten werden. Forscher der Christian-Albrechts-Universität Kiel haben untersucht, wie der Klimawandel das Wachstum der Pflanzen beeinflusst. Im Fokus der aktuellen Studie stand die Frage, wie Pflanzen auf vorübergehenden Nässestress reagieren.

Klärwerke setzen auf Phosphor-Recycling

Phosphor ist ein lebenswichtiger aber knapper Rohstoff. Bisher sind Deutschland und die EU mangels eigener Ressourcen auf teure Importe angewiesen. Das Bestreben, den für Mensch und Tier kostbaren Nährstoff aus industriellen Abfallstoffen zu recyceln, steht daher in Deutschland ganz oben auf der politischen Agenda. Vor allem der in der Abwasseraufbereitung anfallende Klärschlamm hat sich bislang als aussichtsreiche Quelle bei der Nährstoffrückgewinnung erwiesen.

5 Fakten zum Gentechnikgesetz

Gentechnik – ein kontroverses und sensibles Thema. Einige Anwendungen der Gentechnik sind in der Öffentlichkeit weitgehend akzeptiert, so beispielsweise der Einsatz von Gentechnik zur Heilung von Krankheiten. Öffentlich wahrgenommen und diskutiert wird hauptsächlich die sogenannte „Grüne Gentechnik“. Durch den Beschluss der "Opt-Out-Regel" gewann das Thema erneut an politischer Bedeutung. Dieses Dossier beleuchtet die aktuelle Gesetzeslage mit Blick auf gentechnische Verfahren in der Landwirtschaft.

    

Fruchtaromen aus Biogas

Der Joghurt schmeckt nach Ananas, der Lippenstift duftet nach Erdbeeren. Aromastoffe sind für die Industrie unverzichtbar. Diese Zusatzstoffe, die Produkten Geschmack und Geruch verleihen, sind chemische Substanzen, die aus der eher ranzig riechenden Buttersäure gewonnen werden. Das chemische Verfahren zur Herstellung der organischen Säure ist jedoch meist sehr aufwendig. Im Projekt „Optigär“ suchen Forscher der Universität Hohenheim daher nach Wegen, Buttersäure und andere Plattformchemikalien ökonomisch und ökologisch sinnvoll herstellen und vermarkten zu können.