Außerdem kommen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass der Einsatz solcher Pflanzen in Europa den Ausstoß schädlicher Treibhausgase erheblich reduzieren würde. Die Landwirtschaft verursacht rund 25% der globalen Treibhausgas-Emissionen, wovon ein Großteil auf die Tierhaltung und die Nutzung von Düngemitteln zurückgeht. Allerdings entsteht mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Emissionen auch durch Landnutzungswandel – vor allem, wenn Wälder abgeholzt und Naturflächen in Ackerland umgewandelt werden, um die weltweit steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln zu bedienen.
In der Studie nutzen die Forschenden globale landwirtschaftliche Daten und schätzen die Ertragseffekte. Daraus wird modelliert, wie sich die Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU auf die Produktion, Landnutzung und auf Treibhausgas-Emissionen auswirken würde. Die Ergebnisse: Der Anbau von GVO-Sorten könnte in der EU zu einer Emissionsverringerung von 33 Millionen Tonnen CO2 führen. Das entspricht rund 7,5% der gesamten jährlichen Emissionen der EU-Landwirtschaft.
Aufgrund der höheren Eigenerzeugung müsste die EU weniger Mais und Soja aus Brasilien importieren, was den dortigen Landnutzungswandel bremsen würde. Allerdings stehen gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft in Europa in der Kritik – laut Umfragen befürchten viele Menschen negative Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.
Die Studie, die in Zusammenarbeit von Forschenden des Breakthrough-Instituts in den USA und der Universität Bonn entstanden ist, ist in der Fachzeitschrift “Trends in Plant Science” erschienen.