In einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sollen Materialien und Stoffe so eingesetzt werden, dass sie über einen möglichst langen Zeitraum in Produkten Nutzen stiften, für zukünftige Produktionsprozesse zurückgewonnen werden und somit nicht als Abfälle unwiederbringlich verloren gehen können.
Glossar
Acker, auf dem schnellwachsende Hölzer wie Pappeln und Weiden angebaut werden. Diese Dauerkulturen sind nach wenigen Jahren erntereif.
Verfahren zur Bewertung der Umweltwirkungen eines Produkts/einer Dienstleistung unter Einbeziehung aller Stadien des jeweiligen Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, den Verkauf, die Anwendung bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwendung (cradle-to-grave). Eingeschränkte Varianten sind cradle-to-gate, also bis ein Produkt den Hersteller verlässt, und gate-to-gate, wo nur ein einzelner Wertschöpfungsschritt des Lebenszyklus' betrachtet wird. Nahezu synonym zu Ökobilanz.
Lignine sind Stoffe, die in der pflanzlichen Zellwand als Gerüstsubstanzen eingelagert sind. Aus chemischer Sicht ist Lignin ein komplexes Biopolymer, das aus aromatischen Grundbausteinen zusammengesetzt ist. Besonders ligninreich sind verholzte Pflanzenteile.
hochmolekularer „Verbundwerkstoff“ aus den drei Naturstoffen Cellulose, Hemicellulose und Lignin, Bestandteil der Zellwände verholzter Pflanzen.
Mit Metabolismus wird der Stoffwechsel bezeichnet. Er umfasst den chemischen Abbau (Katabolismus) und und den Aufbau (Anabolismus) zelleigener Substanzen, die für das Überleben des Organismus oder der Zelle notwendig sind.
Als Metagenom bezeichnet man die Gesamtheit der Genom-Information der Mikroorganismen einer bestimmten Lebensgemeinschaft (Biozönose) oder eines Biotops.
mikroskopisch kleine, meist einzellige Organismen, zu denen alle Kieselalgen und Cyanobakterien (Blaualgen), viele Grünalgen, aber auch einige Rotalgen gehören. Sie leben im Salz- und oder Süßwasser. Ihre Energie gewinnen sie, indem sie per Photosynthese Sonnenlicht und CO2 in organische Verbindungen umwandeln. Mikroalgen vermehren sich schnell und sind sehr produktiv, weshalb sie zur Gewinnung von Farbstoffen, Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln, Substanzen für den Einsatz in der Kosmetik sowie Biokraftstoffen und Biogas, Düngemitteln und Fischfutter eingesetzt werden.
die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die einen Lebensraum bewohnen. Das kann der menschliche Darm, die Mundhöhle sein oder die Wurzel von Pflanzen. Im engeren Sinne ist das Mikrobiom die gesamte Erbinformation (Genome) sämtlicher Mikroorganismen, die in einen Lebensraum vorkommen. Die Gesamtheit der lebenden Mikroorganismen wird hingegen als Mikrobiota bezeichnet.
meist einzellige Organismen mikroskopischer oder submikroskopischer Größe. Dazu zählen Bakterien, Pilze, Archaeen, Mikroalgen und Protozoen. Mikroorganismen haben zentrale Funktionen in vielen Stoffkreisläufen und werden als Produktionsorganismen in der industriellen Biotechnologie eingesetzt.
Unter Monitoring versteht man das systematische Erfassen, Messen und Beobachten eines Prozesses mithilfe geeigneter Werkzeuge. Zentrale Werkzeuge für ein Monitoring sind Indikatoren – Messgrößen, die empirische Daten zusammenfassen.
die Gesamtheit der fadenförmigen Zellen eines Pilzes, die meist unsichtbar im Boden oder im Holz wachsen. Das Myzel eines einzigen Pilzes kann eine Größe von mehr als einem Quadratkilometer erreichen und sehr alt werden.
Konzept einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Eine nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre
Bedürfnisse nicht befriedigen können. Das Bewirtschaftungsprinzip Nachhaltigkeit, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann, wird in der Forstwirtschaft bereits seit Jahrhunderten angewandt. Das Zieldreieck der Nachhaltigkeit besteht aus Umwelt, Wirtschaft und Sozialem, wobei die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen in globaler Perspektive und ein Leben in Würde für alle eine gleichermaßen geltende Grenze darstellt.
Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) beschlossen. Die Agenda 2030 formuliert 17 Leitziele für eine nachhaltige globale Entwicklung und umfasst dabei ökologische, ökonomische und soziale Aspekte. Es handelt sich um universelle Ziele, deren Umsetzung auf nationaler Ebene vorangetrieben werden soll, die aber nicht legal verbindlich sind. In Deutschland ist dafür die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung maßgeblich.
Die Bioökonomie adressiert zahlreiche Teilaspekte der UN-Nachhaltigkeitsziele. Besonders hervorzuheben sind die erwarteten Beiträge zu SDG 2 „Kein Hunger“, SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“, SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, SDG 14 „Leben unter Wasser“ sowie zu SDG 15 „Leben an Land“.
land- und forstwirtschaftliche Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel, sondern als Rohstoff für industrielle Produkte oder zum Erzeugen von Energie eingesetzt werden.
die mikrobielle Umwandlung von Ammonium (NH4+) über das Zwischenprodukt Nitrit (NO2-) zu Nitrat (NO3-). Dies geschieht beispielsweise durch Bakterien in landwirtschaftlich genutzten Böden und ist Teil des Stickstoffkreislaufs.
Enzym, das Nukleinsäuren (DNA und RNA) abbaut oder zerschneidet.
Das Nukleotid ist der Grundbaustein der Nukleinsäuren DNA und RNA. Es besteht aus einer Base, einem Zuckerrest und drei Phosphatresten. Unter Abspaltung von zwei Phosphatresten werden bei der DNA- bzw. RNA-Synthese Nukleotide über eine Phosphodiesterbindung miteinander verknüpft.
am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierte, ressourcenschonende und umweltverträgliche Form der Landwirtschaft. Der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel schützt die Gewässer und fördert die Biodiversität. Die artgerechte Tierhaltung mit geringerem Antibiotikaeinsatz dient dem Tierwohl. Der Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger und die Flächenbindung der Tierhaltung ermöglichen nahezu geschlossene Nährstoffkreisläufe. Durch geringeren Ressourcenverbrauch und den Aufbau von Humus leistet der Ökolandbau einen Beitrag zum Klimaschutz.
Auschnitt aus der Umwelt, welcher sich aus der Lebensgemeinschaft von Organismen und ihrem Lebensraum zusammensetzt. Die charakteristischen Prozesse im Ökosystem regulieren sich weitgehend selbst.