Glossar

Fungizid

Substanz, die Pilze oder deren Sporen abtötet oder ihre Entwicklung hemmt. Fungizide werden in der Landwirtschaft, der Lebensmitteltechnologie, der Medizin und im Bautenschutz genutzt.

Funktionelle Lebensmittel

Lebensmittel mit funktionellen Zutaten, die eine 
gesundheitsfördernde Wirkung haben.

Fußabdrücke

Sogenannte Fußabdrücke dienen in der Nachhaltigkeitsforschung als Indikatoren für den Ressourcenverbrauch und die Klimabelastung. Ein Treibhausgas-Fußabdruck bezeichnet zum Beispiel die Gesamtmenge an Treibhausgas-Emissionen, die mit einem Produkt oder einer Dienstleistung in Zusammenhang stehen. Weitere häufig verwendete Fußabdrücke sind Land-, Forst-, Wasser- oder Material-Fußabdruck.

Gärung

Als Gärung bezeichnet man energieliefernde, organisches Material zersetzende Stoffwechsel-Prozesse, die ohne Einfluss von freiem Sauerstoff (anaerob) stattfinden.

Genom

die Gesamtheit des Erbmaterials eines Organismus oder eines Virus. Synonym: Erbgut. Zumeist besteht das Genom aus dem Erbmolekül DNA.

Genom-Editierung (Genome Editing)

Damit wird der Einsatz molekularbiologischer Werkzeuge zusammengefasst, die einen zielgerichteten Eingriff in das Erbgut von Mikroorganismen, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Zellen erlauben. Durch die Genom-Editierung lässt sich Erbinformation gezielt verändern – so lassen sich zum Beispiel Gene gezielt ab- oder anschalten, einfügen oder entfernen. Zu den gebräuchlichsten Methoden zählen CRISPR-Cas, TALEN und Zinkfingernukleasen.

Gentechnik

Arbeitsmethoden der Molekularbiologie, mithilfe derer man Erbmaterial gewinnen, gezielt verändern und in Organismen einbringen kann.

Governance

vieldeutiger sozialwissenschaftlicher Begriff. Governance beschreibt ganz allgemein ein Steuerungs- und Regelungssystem, das staatliche Eingriffe, aber auch Regeln des Zusammenspiels privater Akteure umfasst. Die Governance-Forschung untersucht die Koordination des Handelns von Akteuren in und durch Regelungsstrukturen. Eine Global Governance betrifft die Regulierung grenzüberschreitender Probleme. Öffentlicher Diskurs, Partizipation und Transparenz sind dabei wichtige Aspekte. Governance-Funktion üben sowohl der Staat auf verschiedenen Ebenen als auch internationale und supernationale Organisationen sowie private Akteure aus.

Grüne Chemie

Grüne Chemie steht für das Design von chemischen Produkten, die den Einsatz oder die Erzeugung von gesundheitsschädlichen oder umweltschädlichen Substanzen in der chemischen Industrie reduzieren beziehungsweise vermeiden. In der Bioökonomie zählt dazu insbesondere die Gewinnung von Chemikalien aus biobasierten Rohstoffen anstelle von Erdöl.

Herbizid

chemisches Mittel, mit dem in der Landwirtschaft Wildkräuter oder unerwünschte Konkurrenzpflanzen bekämpft werden. Viele Herbizide wirken selektiv nur auf bestimmte, in der jeweiligen Anbaukultur unerwünschte Pflanzen.

Humus

die Gesamtheit der abgestorbenen organischen Substanz (tierisches und pflanzliches Material) im Boden. Sie bildet in den ersten 10 bis 30 Zentimeter eine besonders nährstoffreiche Schicht. Humus hat zudem Bedeutung als Kohlenstoffsenke.

Hydroponik

die Kultivierung von Pflanzen ohne Erde in Hydrokultur.

In-vitro-Fleisch

Fleisch, das im Labor aus Zellkulturen gewonnen wird. Dazu werden tierische Muskelstammzellen in der Kulturschale vermehrt.

invasive Arten

Arten von Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen, die sich durch den Einfluss des Menschen in einem Gebiet außerhalb ihres bisherigen Vorkommens ausbreiten. Gebietsfremde Arten werden als invasiv bezeichnet, wenn sie unerwünschte Auswirkungen auf einheimische Arten und Ökosysteme haben.

Kaskadennutzung

ein- oder mehrfache stoffliche Nutzung eines Rohstoffs in Produkten (z. B. durch Papier-Recycling) sowie abschließende energetische Nutzung.

Klimawandel

durch den Menschen verstärkter natürlicher Prozess, bei dem atmosphärische Gase und Wolken die langwellige Rückstrahlung der Sonneneinstrahlung reflektieren und absorbieren und so eine Temperaturerhöhung nahe der Erdoberfläche bewirkt wird. In seiner aktuellen Geschwindigkeit bedroht er unter anderem die Artenvielfalt und die Ernährungssicherheit.

Kohlenstoffsenke

System, das mehr Kohlenstoff aufnimmt, als es abgibt. Die wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken sind Böden, Wälder und Ozeane. Natürliche Senken binden mit schätzungsweise 9,5 bis 11 Gigatonnen CO2  pro Jahr – ein Viertel der anthropogenen Emissionen.

Konsistenz

Strategie, die auf eine naturangepasste Gestaltung von Stoffströmen und Ressourcennutzung abzielt. Konsistenz im Kontext der Bioökonomie zielt auf naturnahe Technologien, Verfahren und Systeme, etwa ökologischen Landbau, Unkrautregulierung durch Feldrobotik, Wiederaufforstung von Mischwäldern oder Renaturierung von Mooren.

Konvergenz

Der Begriff Konvergenz - im Sinne konvergierender Technologien - bezeichnet das Zusammenwachsen verschiedener Technologien oder Wissensbereiche. Häufig sind daran Querschnittstechnologien wie Nano-, Bio- und Informationstechnologien beteiligt.

Koppelproduktion

gleichzeitige Herstellung mehrerer Produkte in einem einzigen Produktionsprozess.