Bioethanol-Produktion auf Wachstumskurs
Produktion und Verbrauch von Bioethanol in Deutschland erreichten im vergangenen Jahr Rekordwerte. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Marktanalyse des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft.
An den Tankstellen Deutschlands wird immer häufiger Biosprit getankt. Die anfängliche Skepsis der Verbraucher gegenüber dem Kraftstoff E10 hat offenbar nachgelassen. Das belegen die aktuellen Marktdaten für 2014, die der Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) Ende Juni präsentierte. Danach war das vergangene Jahr in punkto Bioethanol-Produktion und Verbrauch ein Rekordjahr. Auch die Prognose ist positiv: Auf Grund der seit 2015 geltenden gesetzlichen Pflicht zur CO2-Reduktion in Kraftstoffen sieht die Branche auch künftig Wachstumspotenzial.
Seit der holprigen Einführung des Biosprits E10 im Jahr 2011 wird immer häufiger der alternative und umweltfreundlichere Kraftstoff getankt. Die aktuelle Marktanalyse vom Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) belegt: der Verbrauch von Biosprit stieg seit 2011 von rund 1,8 Mio. Tonnen auf 2,8 Mio. Tonnen im Jahr 2014 an. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von knapp 2 Prozent. Damit liegt der E10-Anteil am gesamten Benzinmarkt bei nunmehr 15,2 Prozent. 2011 waren es gerade einmal 9,3 Prozent. Der Anteil von Biosprit am Gesamt-Benzinabsatz liegt mit 6,3 Prozent geringfügig über dem des Vorjahres. Herkömmliche Kraftstoffarten wie Normal und Super Plus mit einem Bioethanolanteil von nur fünf Prozent mussten hingegen Absatzeinbuße hinnehmen.
Rekordwerte bei Biospritproduktion
Doch nicht nur der Verbrauch von Bioethanol, auch die heimische Produktion von Biosprit einschließlich der dafür verwendeten Rohstoffe wie Futtergetreide, Industrierüben und Lebensmittelreste legte 2014 deutlich zu. Danach produzierten die im Osten und Norden Deutschland angesiedelten Bioethanolwerke mit insgesamt 726.881 Tonnen 8,2 Prozent mehr Bioethanol als noch im Vorjahr und damit eine Rekordmenge. Insgesamt wurden rund 2,6 Mio. Tonnen Industrierüben und 1,5 Mio. Tonnen Futtergetreide zu Bioethanol verarbeitet. Hierbei handelt es sich also um Biokraftstoff der ersten Generation. Der Anteil von sonstigen Stoffen wie Rückständen der Lebensmittelindustrie zur Herstellung des nachhaltigen Kraftstoffes beträgt 8.205 Tonnen.
Positiver Ausblick nach CO2-Minderung
Nach dem positiven Rückblick sieht die Bioethanolbranche zudem auch optimistisch in die Zukunft. Hintergrund ist die Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) und die damit verbundene Einführung neuer CO2-Grenzwerte bei Benzin und Diesel. Seit Januar 2015 darf der CO2-Ausstoß bei Benzin nur noch 2,59 kg/l statt bisher 2,68 und bei Diesel maximal 2,91 kg/l statt bisher 3,02 betragen.