Biofabrikationszentrum für Novel Food und Biomedizin

Biofabrikationszentrum für Novel Food und Biomedizin

Mit einer Förderung in Höhe von rund 3 Mio. Euro unterstützen der Bund und das Land Baden-Württemberg den Aufbau eines Biofabrikationszentrums am Fraunhofer IGB in Stuttgart.

Übergabe des symbolischen Förderschecks zum Aufbau eines Biofabrikationszentrums in Stuttgart. V. l.: Prof. Dr. Steffen Rupp (stv. Institutsleiter Fraunhofer IGB), Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Prof. Dr. Petra Kluger (Institutsleiterin Fraunhofer IGB)
Übergabe des symbolischen Förderschecks: V. l.: Steffen Rupp (stv. Institutsleiter Fraunhofer IGB), Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, Petra Kluger (Institutsleiterin FH IGB)

Biofabrikation bezeichnet die kontrollierte Herstellung biologischer Strukturen, Gewebe und Materialien mithilfe kombinierter Verfahren aus Biotechnologie, Ingenieur- und Materialwissenschaften. Durch den Einsatz zellbasierter Systeme, biomimetischer Materialien und digital gesteuerter Fertigungstechnologien ist es möglich, biologische Systeme gezielt zu entwickeln, funktional zu gestalten und skalierbar herzustellen. Mit dieser interdisziplinären Technologie tun sich nicht nur für die Biomedizin neue Möglichkeiten auf, sondern auch für die biotechnologische Produktion von kultiviertem Fleisch.

Mit dem Aufbau eines Zentrums für Biofabrikation am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart sollen Entwicklung und Einsatz dieses Präzisionswerkzeuges nun gezielt vorangetrieben werden. Das Projekt wird mit insgesamt rund 3 Mio. Euro unterstützt. Davon steuert das Land Baden-Württemberg rund 1,2 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie 900.000 Euro aus Landesmitteln bei. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt das Vorhaben mit weiteren 900.000 Euro.

Herstellungsprozesse in skalierbare, marktfähige Lösungen überführen

Beim Aufbau des Zentrums für Biofabrikation kann das Fraunhofer-Team auf seine bisherigen Kompetenzen aufbauen. Hier arbeiten die Forschenden bereits an Technologien der Biofabrikation wie der Funktionalisierung von Materialoberflächen für den Kontakt mit biologischen Systemen oder der Entwicklung zellhaltiger Biotinten für das Bioprinting. „Die Mittel ermöglichen es uns, Herstellungsprozesse für biologische Gewebe und Produkte gezielt zu erforschen, zu optimieren und in unserer Pilotanlage in skalierbare, marktfähige Lösungen zu überführen“, sagte Petra Kluger, Institutsleiterin am Fraunhofer IGB.

Neue Lösungsansätze mit großem Wertschöpfungspotenzial für KMU

Bei der Übergabe des Förderbescheides am 12. November betonte Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, dass das neue Zentrum die vorhandenen Stärken in Baden-Württemberg bündeln und „völlig neue Lösungsansätze mit großem Wertschöpfungspotenzial ermöglichen“ werde – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.

bb