Biotech-Start-up Insempra sichert sich Millionen-Finanzierung
Das Start-up Insempra hat in einer Finanzierungsrunde 20 Mio. US-Dollar eingeworben. Die Münchner sind auf die biotechnologische Produktion von natürlichen Inhaltsstoffen für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Textilindustrie spezialisiert.
Die Nachfrage nach umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Produkten wächst und damit auch die Suche der Unternehmen nach Alternativen zu ihren bisherigen oftmals erdölbasierten Produktionsmitteln und -prozessen. Das Münchner Biotechnologie-Start-up Insempra hat eine Technologieplattform entwickelt, die es ermöglicht, natürliche Inhaltsstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu gewinnen.
Nun konnte das Start-up im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde 20 Mio. US-Dollar von Investoren einwerben. Zu der Investorengruppe gehören EQT Ventures (Lead), BlueYard Capital, Possible Ventures, Taavet Sten und Acequia Capital. Als neue Investoren konnten Bayern Kapital, Henkel dx Ventures und Alante Capital gewonnen werden.
Skalierungspotenzial der Technologie ist enorm
„Verbraucher und Endkunden fordern Nachhaltigkeit und Klimaschutz zunehmend ein, die Politik schärft die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Unternehmen müssen sich in Folge anpassen“, erklärt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, der Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaates Bayern. „In allen Sektoren, Kosmetik, Mode und Körperpflege bis hin zu Lebensmitteln, sind Hersteller deshalb auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen für die Basismaterialien und Inhaltsstoffe in ihren Produkten. Insempra kann genau solche nachhaltigen Produktionsmittel entwickeln. Das Skalierungspotenzial der innovativen Technologie ist enorm. Deshalb unterstützen wir Insempra gerne bei seinem Wachstum.“
Entwicklung und Markteinführung vorantreiben
Insempra wurde 2021 von Geschäftsführer Jens Klein unter dem damaligen Namen Origin.Bio gegründet. Starthilfe leistete damals eine Seed-Finanzierungsrunde, in der 15 Mio. US-Dollar eingeworben werden konnten. Mit dem frischen Kapital will das Münchner Start-up nun seine innovative Technologieplattform ausbauen und die Produktion hochwertiger biobasierter Inhaltsstoffe in industriellem Maßstab vorantreiben.
„Wir sind dankbar für die Unterstützung unserer Investoren, die das Potenzial unserer marktführenden Prozesse und innovativen Technologieplattform sofort erkannt haben. Unser Ziel ist es, unsere Kapazitäten weiter auszubauen, um nachhaltige Materialien zu entwickeln, die qualitativ hochwertig sind und dabei helfen, die Abhängigkeit produzierender Unternehmen von chemischen, industriellen Materialien zu reduzieren“, sagt Jens Klein, Gründer und CEO von Insempra.
Funktionelle Inhaltsstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Insempra ist ein Unternehmen, das sich dem Ansatz der Synthetischen Biologie verschrieben hat: In diesem Zukunftsfeld werden Biowissenschaften und Technologie kombiniert, um die gezielte Erzeugung biologischer Systeme mit neuen Eigenschaften zu ermöglichen. Mithilfe der speziellen Plattformtechnologie ist Insempra eigenen Angaben nach in der Lage, funktionelle Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe für Anwendungen in der Kosmetik-, Lebensmittel- und Textilindustrie herzustellen, ohne dabei an Effizienz und Skalierbarkeit zu verlieren. Unter anderem stellt das Unternehmen Lipide für Anwendungen für Kosmetika und Lebensmittel her, aber auch biologisch abbaubare Alternativen für alltägliche Materialien wie Polymere und Textilien. Mehrere Produkte wie Aromen und Duftstoffe sind bereits auf dem Markt.
Bei der Herstellung nachhaltiger Inhaltsstoffe nimmt Insempra nicht nur nachwachsende Rohstoffe ins Visier. Im Projekt BioTreasure wird das Biotech-Start-up Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Polyester und Polyamiden aus Rest- und Abfallstoffen entwickeln. Als eines der Siegerteams der Circular Bioproduction Challenge wird das Insempra-Team in den kommenden drei Jahren von der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND mit einer Förderung in Millionenhöhe unterstützt.
bb/pg