Preis für Forschung an Fleischersatzprodukten

Preis für Forschung an Fleischersatzprodukten

Lebensmitteltechnologin Anja Maria Wagemans von der TU Berlin ist für ihre Forschung an neuartigen Biomaterialien mit dem Nachwuchspreis des Berliner Wissenschaftspreises ausgezeichnet worden.

Preisträgerin des Nachwuchspreises des Berliner Wissenschaftspreises an Dr. Anja Maria Wagemans (Mitte) durch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (links)
Vergabe des Nachwuchspreises des Berliner Wissenschaftspreises an Dr. Anja Maria Wagemans (Mitte) durch Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (links)

Fleischersatzprodukte aus Erbsen-, Soja- oder Weizenproteinen haben sich längst auf dem Markt etabliert. Damit noch mehr Menschen alternative Fleischprodukte konsumieren, müssen die Produkte nicht nur geschmacklich, sondern auch hinsichtlich Textur und Mundgefühl mit dem tierischen Original mithalten. Hier gibt es jede Menge Forschungsbedarf. An der TU Berlin nimmt daher Anja Maria Wagemans die Strukturbildung solcher innovativen Lebensmittel in den Blick. Für ihre Forschung wurde die Lebensmitteltechnologin und Juniorprofessorin mit dem mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchspreis des Berliner Wissenschaftspreises geehrt. Die Auszeichnung wurde im Mai von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner übergeben.

Strukturbildung der Proteine aufklären

Bei ihrer Forschung an neuartigen Biomaterialien konzentriert sich Wagemans vor allem auf die Strukturbildung von alternativen pflanzlichen und mikrobiologischen Biopolymeren. Dazu gehören hochfunktionelle und neuartige Proteine sowie Polysaccharide, die in vielen Lebensmitteln die Technofunktionalität – etwa Löslichkeit und pH-Wert – bestimmen. Struktur und Funktionalität der Proteine sind nicht nur modifizierbar. Die Proteine können für nachhaltigere Produkte auch aus alternativen Ressourcen gewonnen werden.

Technologische Prozesse im Blick

Zudem befasst sich Wagemans mit den technologischen Prozessen für die Produktion solcher innovativen Lebensmittel wie der sogenannten Extrusion. Aktuell liegt der Forschungsfokus auf kultiviertem Fleisch und pflanzenbasierten Milch-, Fisch- und Fleischalternativen. Dazu arbeitetet die Berliner Lebensmitteltechnologin mit Unternehmen in den Niederlanden und Brasilien sowie kleinen und mittleren Unternehmen und auch mit Berliner Start-ups wie Project Eaden zusammen. Diese Vernetzung war ein wichtiges Kriterium für die Vergabe des Nachwuchspreises. Die Jury würdigte zudem, dass Wagemans künftig gemeinsam mit Forschenden aus Mikrobiologie, Verfahrenstechnik und dem Bereich Künstliche Intelligenz die Entwicklung innovativer Lebensmittel vorantreiben will.

Mit dem Berliner Wissenschaftspreis werden seit 2008 in Berlin entstandene hervorragende wissenschaftliche Leistungen zielgerichtet gefördert. Damit will Berlin auch eine Basis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in der Hauptstadt schaffen. Mit dem Nachwuchspreis werden insbesondere innovative Forschungsansätze in einem Berliner Zukunftsfeld mit besonderem Nutzen für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin gewürdigt.

bb